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  Israel kapert Schiff mit Hilfsgütern für Gaza – keine Waffen an Bord, Güter nicht ausgeliefert

Erzbischof von Jerusalem verhaftet und nach Syrien deportiert 

Die israelische Armee kaperte heute ein Schiff mit Hilfsgütern für den Gazastreifen, verhaftete die Menschen an Bord und schleppte das Schiff in den israelischen Hafen Ashdod, um es zu durchsuchen. Erste Berichte wiesen darauf hin, dass das Schiff vor seiner Beschlagnahme beschossen wurde, die israelische Armee behauptet allerdings, es wären nur „Warnschüsse“ gewesen.

Das Schiff, von den Aktivisten “Brotherhood” (Brüderschaft) benannt, hatte weder Waffen an Bord noch verbotene Güter (die israelische Regierung hat die Einfuhr zahlreicher Güter - zum Beispiel Kleidung und Schuhe - in den Gazastreifen verboten, von denen sie behauptet, dass sie möglicherweise für die israelische Bevölkerung eine Gefahr darstellen). Das Schiff hatte genau das geladen, was man von einem Hilfsschiff erwarten würde: Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente, wobei die Menge seit der Kaperung durch die israelische Armee auf geheimnisvolle Weise weit unter die gefallen ist, mit der das Schiff Libanon verlassen hatte.

Es sieht so aus, als wären alle an Bord des Schiffs Verhafteten auf freien Fuß gesetzt worden, die meisten an der libanesischen Grenze. Einer der Gefangenen, der Erzbischof von Jerusalem Hilarion Capucci, wurde allerdings nach Syrien geschickt. Die Verhaftung des Erzbischofs könnte leicht die bereits gespannten Beziehungen zwischen der israelischen Regierung und dem Vatikan verschlechtern.

Die israelische Regierung verteidigte diese Aktion und behauptete, das Schiff hätte die Seeblockade verletzt bei dem Versuch, den Menschen im Gazastreifen Lebensmittel und Medikamente zu bringen. Vertreter der Arabischen Liga und von Regierungen der Region haben den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, Israel dazu zu bringen, die Fracht freizugeben. Der UNO-Botschafter der Arabischen Liga Yahya Mahmassani bezeichnete den Zwischenfall als „einen Akt der Piraterie“. 

 
     
  erschienen auf www.antiwar.com am 05.02.2009 > http://news.antiwar.com/2009/02/05/israel-seizes-gaza-aid-freighter-no-arms-abroad-aid-not-delivered/    
     
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