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  Blair verteidigt Irakkrieg, beruft sich auf 9/11

Sieht ähnliche Entwicklung eines Kriegs mit dem Iran

Jason Ditz / antiwar news 

Im Schutz der Dunkelheit traf heute der ehemalige britische Premierminister Tony Blair bei der britischen Chilcot-Untersuchungskommission über den Krieg gegen den Irak ein, indem er einen Seiteneingang benutzte, um den am Haupteingang versammelten Antikriegs-Demonstranten zu entgehen. Dort machte er dann, was von vielen als wichtigste Aussage der Untersuchung erwartet worden war.  

Kaum zu glauben, aber der ehemalige Premierminister zeigte keinerlei Reue über den Krieg, beharrte darauf, dass 9/11 alles geändert hätte, sprach von der „Drohung“, die von den Massenvernichtungswaffen Saddams ausging und blieb dabei: „In dieser Sache konnte man keinerlei Risiko eingehen.“  

So schlug Blair den für ihn nicht riskanten Weg ein und half der Bush-Administration, einen Krieg zu beginnen, der bis zu einer Million Iraker das Leben kostete und in dem nach fast sieben Jahren noch immer über 100.000 fremde Soldaten das Land okkupieren.

Er räumte ein, dass Saddam niemals etwas mit den Attacken von 9/11 zu tun hatte, führte diese jedoch wiederholt als Beweis an, dass es „religiösen Fanatikern“ nicht gestattet werden konnte, Massenvernichtungswaffen zu haben. Es war nicht klar, wie Saddams weitgehend säkularer Staat in dieses Modell passte, aber er beharrte darauf, dass das „absolute Hauptproblem das Problem der Massenvernichtungswaffen“ war. Natürlich wurden – nach sieben Jahren – immer noch keine Massenvernichtungswaffen gefunden und es gibt kaum jemanden, der glaubt, es werden noch solche auftauchen.

Aber Blair, seit jeher der Verfechter verheerender Kriege „für den Fall dass“ erschien sehr zufrieden mit seiner Entscheidung, zum Abscheu der Eltern gefallener Soldaten, die schweigend saßen und zuschauten, während die Menschen draußen forderten, der ehemalige Premierminister müsse als Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden.

Nicht zufrieden damit, nur einen größeren Krieg unter falschem Vorwand begonnen zu haben, schloss Blair seine Ausführungen mit der Erklärung, dass Iraks Nachbar Iran eine ähnliche Drohung wegen seiner ebenfalls illusorischen Massenvernichtungswaffen darstelle, und forderte die politischen Führer von heute auf, auch mit dem Iran „keine Risiken einzugehen.“

 
     
  Erschienen am 29. Januar 2010 auf > http://www.antiwar.com > http://news.antiwar.com/2010/01/29/blair-defends-iraq-war-citing-911/  
     
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