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  Motivation der Terroristen endgültig geklärt

Jacob G. Hornberger

Unmittelbar nach den Attacken vom 9/11 gingen die Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika von Präsident Bush abwärts in die Offensive mit dem, wovon sie behaupteten, dass es die Terroristen motiviert hätte, Amerikaner zu töten. Das war nur, weil die Terroristen Amerika wegen seiner „Freiheit und Werte“ hassten. Dieses Mantra wurde die sieben verbleibenden Jahre der Bush-Administration beibehalten, danach wurde es von Präsident Obama und seinen Leuten übernommen.

Vielleicht weil ihnen dämmerte, wie lächerlich diese Behauptung im Grunde war, kamen die Befürworter von Amerikas pro-Imperiums- , pro-Interventionspolitik mit einer neuen Variation dieses Themas heraus. Sie sagten, dass die Terroristen durch den Koran und die islamische Religion motiviert seien. Sie sagten, dass religiöse Gebote von den Muslims verlangten, die Welt zu erobern und alle Christen und Juden zu töten. 

Auf der anderen Seite haben Libertaristen schon vor dem 9/11 unerschütterlich daran festgehalten, dass die Wurzel des Übels in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika liegt. Der Grund, warum Menschen im Nahen Osten entschlossen waren, terroristische Handlungen gegen die Vereinigten Staaten von Amerika zu begehen, lag darin, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika den Menschen im Nahen Osten sehr schlimme Dinge angetan hatte – und noch immer antut.

Mit anderen Worten, die Libertaristen sagten, dass die Terroristen einfach vergolten haben, was die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika dort drüben machte. Wir haben unentwegt argumentiert, dass der einzige Weg, diese Drohung mit Vergeltung zu stoppen, darin besteht, mit der pro-Imperiums-, pro-Interventionspolitik der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika im Nahen Osten aufzuhören.

Um unseren Standpunkt zu untermauern, wiesen wir auf die vielen schlimmen Dinge hin, die die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika im Nahen Osten begangen hat, besonders seit dem Fall der Sowjetunion, als das Militär der Vereinigten Staaten von Amerika und der militärisch-industrielle Komplex in Panik gerieten, dass die Menschen Amerikas größere Einsparungen bei Militärausgaben und Steuern verlangen würden: die Unterstützung brutaler Diktatoren im Mittleren Osten (darunter Saddam Hussein); die Intervention am Persischen Golf; die absichtliche Zerstörung der Wasserversorgungs- und Abwassersysteme des Irak; die brutalen Sanktionen, die den Tod von hunderttausenden irakischen Kindern zur Folge hatten; die Äußerung der Vertreterin der Vereinigten Staaten von Amerika Madeleine Albright, dass der Tod einer halben Million irakischer Kinder „es wert“ war; die Stationierung von Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika in der Nähe heiliger islamischer Zonen; die tödlichen Flugverbotszonen über dem Irak; die Invasionen und Okkupationen von Irak und Afghanistan; und die bedingungslose finanzielle und militärische Unterstützung für die israelische Regierung.

Die gestrige Gerichtsverhandlung, in der der Mann, der neulich versucht hatte, eine Bombe am Times Square zu zünden, sich schuldig bekannte, hat die Frage der terroristischen Motivation endgültig geklärt. Die Erklärungen, die der Times Square-Terrorist Faisal Shahzad vor der Richterin in der Verhandlung abgab, bestätigen einmal mehr, dass die Libertaristen in der Frage der Motivation von Anfang an recht hatten, und dass die pro-Imperiums-, pro-Interventions-Partei daneben lag.

Laut New York Times war „Mr. Shahzad uneinsichtig und charakterisierte sich selbst als ‚Teil der Antwort auf den Terror, den die Vereinigten Staaten von Amerika gegen muslimische Länder und muslimische Menschen ausüben.’“

Kein Wort über den Hass gegen Amerika wegen seiner „Freiheit und Werte“ ist hier zu finden, richtig? Und nichts über den Koran, der von den Musims verlangt, die Welt zu erobern, stimmt´s?

„Ich will mich schuldig bekennen, und ich bekenne mich hundertmal schuldig,“ sagte Shahzad, „weil bis zu der Stunde, in der die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Streitkräfte aus Irak und Afghanistan zurückziehen, und die Drohnenangriffe in Somalia und Jemen und in Pakistan einstellen, und aufhören, Muslime zu töten, und aufhören, Muslime der Regierung zu melden, wir die Vereinigten Staaten von Amerika angreifen werden, und ich bekenne mich dessen schuldig.“

Eindeutiger geht es wohl nicht, nicht wahr? Nichts über „Freiheit und Werte.“ Nichts über Töten für den Koran. Es geht ausschließlich um die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika im Nahen und Mittleren Osten.

Als Bundesrichterin Miriam Goldman Cedarbaum darauf hinwies, dass die Opfer in Times Square Zivilpersonen einschließlich Kindern gewesen wären, antwortete Shahzad: „Nehmen Sie die Drohnenangriffe in Afghanistan und Irak, die sehen keine Kinder, die sehen niemanden. Sie töten Frauen, Kinder. Sie töten alle. Es ist ein Krieg. Und im Krieg töten sie Menschen. Sie töten alle Muslime.“ 

Shahzads wütende Tirade unterscheidet sich im Prinzip nicht von der wütenden Tirade, die 1995 in der Gerichtsverhandlung vor einem anderen Bundesrichter Ramzi Yousef hielt, der 1993 das Bombenattentat gegen das World Trace Center verübt hatte. Yousef verwies aufgebracht direkt auf die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika, um seine Motivation zu erklären, darunter den Mord an den unschuldigen irakischen Kindern mittels der brutalen Sanktionen gegen den Irak. 

Jetzt wissen wir´s also. Die Frage der Motivation ist geklärt. Wie Ron Paul es in seiner berühmten Auseinandersetzung mit Rudy Giuliani im Präsidentschaftswahlkampf 2008 kurz und bündig ausdrückte: „Sie haben uns angegriffen, weil wir drüben waren.“

Natürlich ist es nicht das, was diejenigen, die die Bundesregierung preisen – die die Position „Meine Regierung, nie falsch in außenpolitischen Angelegenheiten“ einnehmen – die die Bundesregierung in den göttlichen Status erhoben haben – die glauben, dass Fremde, besonders Menschen im Mittleren Osten, eine moralische Verpflichtung haben, sich friedlich und eifrig dem gewalttätigen Willen der Herrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika zu unterwerfen – wollen, dass alle hören sollen. Sie möchten, dass jeder weiterhin automatisch und loyal nickt, wann immer sie ihre lächerlichen Mantras über die Leiden Amerikas mit den Terroristen herunterbeten.  

Ist es das alles wert? Ist es wert die ständige Bedrohung mit terroristischer Vergeltung, den ständig steigenden Verlust bürgerlicher Freiheiten, die feige Weigerung der Obersten Gerichts, unsere Rechte und Freiheiten zu schützen, und die ständig wachsende Drohung des finanziellen Bankrotts? Ist eine pro-Imperiums-, pro-Interventions-Außenpolitik wirklich das alles wert? Ist es so wichtig für die Menschen Amerikas, dass ihre Regierung weitermacht mit Töten, Foltern, Verstümmeln, Demütigen, Beherrschen, Diktieren, Einmarschieren, Okkupieren, Verhängen von Sanktionen und Beherrschen der Menschen im Mittleren Osten?  

Libertaristen sagen: Nein, das ist es nicht wert, und, was noch mehr zählt, das alles beruht auf unmoralischen Prinzipien, Prinzipien, die gegen die Gesetze Gottes verstoßen. Es ist an der Zeit, Amerikas militärisches Imperium in Übersee aufzulösen und mit der interventionistischen Außenpolitik der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika aufzuhören. Das ist der einzige Weg, um Moral, Vernunft, Frieden, Prosperität und Harmonie für unser Land zurückzugewinnen. Andernfalls sollten wir uns auf das Schlimmste gefasst machen.

 
     
  erschienen am 22. Juni 2010 auf THE FUTURE OF FREEDOM FOUNDATION > http://www.fff.org/blog/jghblog2010-06-22.asp  
     
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