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  Zustand der Hungerstreikenden in Guantánamo verschlimmert sich, drei kommen ins Hospital

Militär beschuldigt die Streikenden zu „simulieren“

Jason Ditz 

 

Die Hungerstreiks unter geschätzten 100 Gefangenen in Guantánamo haben sich weiterhin verschlimmert, wobei das Militär jetzt zugibt, dass sich 28 „offiziell“ im Hungerstreik befinden, und drei der Gefangenen wurden ins Hospital gebracht, nachdem sich ihr Zustand verschlechtert hat. Zehn weitere werden auch zwangsweise ernährt.

Der sich verschlechternde Gesundheitszustand wurde weitgehend erwartet, da die Hungerstreikenden seit Monaten Wasser, aber keine Nahrung zu sich genommen haben, und medizinische Experten gewarnt haben, dass dauernde Folgeschäden bald eintreten könnten, wobei Tode innerhalb weniger Wochen möglich sind. 

Die Hungerstreiks begannen nach der Beschlagnahme der Koranbücher einiger Gefangener und gehen weiter, da viele Gefangene dagegen sind, dass sie ohne Anklagen mehr oder weniger für immer eingesperrt werden.

Das Militär ließ sich sehr viel Zeit mit der Anerkennung der Streikenden und behauptet sogar heute noch steif und fest, dass es glaubt, dass viele der Gefangenen „simulieren” und heimlich Snacks zu sich nehmen, wenn sie nicht beobachtet werden.

Der „nicht beobachtet”-Faktor war die Ausrede des Pentagon, die Streikenden nicht als real anzuerkennen und zu behaupten, dass man diese mit allgemeinen Mahlzeiten versorgt und nicht wirklich darauf achtet, wer isst und wer nicht, und darauf zu beharren, dass die von Menschenrechtsanwälten angeführten Zahlen „übertrieben“ sind. Nachdem nun die Anerkennungen durch das Pentagon in der vergangenen Woche um ein Mehrfaches gestiegen sind, kommen sie rasch dazu, das Problem zuzugeben.

Nachdem bereits viele der Gefangenen für eine Entlassung vorgesehen sind, wäre es eine besondere Blamage, wenn einige von ihnen durch Hungerstreiks sterben würden, nur weil die Obama-Administration es nicht geschafft hat, sie zu frei zu lassen. Das stand in erster Linie hinter der Tatsache, dass zuerst nicht zugegeben wurde, dass dieses Problem wirklich besteht. Nachdem aber es eindeutig nicht verschwunden ist, wird es hoffentlich dazu kommen, dass auf die Forderungen der Gefangenen eingegangen wird.

 
     
  erschienen am 25. März 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel  
 
siehe dazu im Archiv:
  > Mark Danner - US-Folter: Stimmen von dunklen Orten
  > Glenn Greenwald - Das Verbrechen des “Nicht-Zurück-Schauens”
  > Tim Kelly - Folter und Rechtsstaat
  > Philip Giraldi - Die Folterchronik
  > William A. Collins - Die Folterer der Vereinigten Staaten von Amerika laufen immer noch frei herum
  > Becky Akers - Khadrs erzwungenes Geständnis
 
  Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!  
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