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  Ägypten bestätigt israelischen Drohnenangriff in Sinai und bestreitet ihn dann

Angriff erfolgte in Absprache mit Vertretern der Junta und tötete fünf Menschen

Jason Ditz

 

Eine israelische Drohne hat einen Luftangriff geführt gegen ein Ziel im ägyptischen Teil der Halbinsel Sinai, nicht weit entfernt vom Grenzübergang in den Gazastreifen. Dabei wurde ein Raketenwerfer zerstört und fünf Menschen getötet, von denen man nicht weiss, welcher Fraktion sie angehörten. 

Der Angriff erfolgte nicht lange, nachdem Israel die Schliessung des Flughafens in Eilat bekannt gegeben hatte, infolge eines ägyptischen Hinweises auf mögliche Angriffe gegen das Gebiet von Sinai aus. Kurz nach dem Angriff wurde der Flughafen wieder geöffnet. 

Ägyptische Regierungsvertreter bestätigten schnell, dass der Angriff von einer israelischen Drohne aus erfolgte, nachdem Medien Bewohner aus der Gegend mit der Bemerkung zitiert hatten, dass eine Drohne „stundenlang“ vor dem Angriff über der Region geflogen war. Sie sagten, dass der Angriff mit dem ägyptischen Militär koordiniert war. 

Ägyptens Junta begann noch am Tag der Machtergreifung mit einer Razzia gegen Sinai und behauptete, seit damals mindestens 60 „Terroristen” in der Region getötet zu haben. Die Offensive wurde offiziell von Israel unterstützt, was viele dazu brachte, sich über die von Anfang an kuschelige Beziehung der neuen Junta zu ihrem Nachbarn zu beschweren.

Nachdem die Junta offensichtlich mitgekriegt hatte, wie schlecht sie der Drohnenangriff dastehen lässt, nachdem sie von Anfang an steif und fest behauptet hatte, sie würde niemals ausländische Angriffe auf ägyptischem Territorium dulden, kam der Armeesprecher nach der Bestätigung mit einer Stellungnahme heraus, in der er die gesamte Geschichte zurückzog und steif und fest behauptete, dass es nicht nur keine Koordination, sondern überhaupt keinen Angriff gegeben habe, und nur auf „Explosionen“ in der Region Rafah hinwies. 

Das israelische Militär hat sich geweigert, sich zu der Angelegenheit zu äussern, und damit Spekulationen darüber angeheizt, dass dieses Schweigen ein Versuch ist, zuerst Ägypten mit seiner Geschichte klarkommen zu lassen, ehe man selbst zum besten gibt, was passiert ist.

 
     
  erschienen am 9. August 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel  
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