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  Ägyptens Junta – eine wirtschaftliche wie auch eine militärische Macht

Kommandowirtschaft beliess die Kontrolle vieler Wirtschaftszweige beim Militär

Jason Ditz

 

Der Putsch im letzten Monat und die folgenden Massaker an Anti-Putsch-Demonstranten haben die ungeheure Stärke unterstrichen, die Ägyptens Militär einsetzen kann, wenn es das will. Die Stärke des Militärs geht jedenfalls über den militärischen Bereich hinaus.

Es überrascht vielleicht, was das ägyptische Militär angesichts von rund $1,5 Milliarden von den Vereinigten Staaten von Amerika scheinbar für Geld zu tun bereit ist. Es produziert einen großen Teil der Nahrungsmittel des Landes und betreibt einen der größten Konzerne der Welt, der Trinkwasser in Flaschen verkauft.

Das moderne Ägypten ist errichtet rund um eine Kommandowirtschaft, in der Wehdienstpflichtige als Zwangsarbeiter für Niedrigstlöhne benutzt werden und die Herrschaft über die Politik gewährleistet, dass die Arbeitsgesetze in jeder Beziehung jegliche Vorteile über alle privaten Konkurrenten auf dem Markt sicherstellen.

Von der Idee ausgehend, durch die Produktion eines Teils der eigenen Lebensmittel Kosten zu sparen, entwickelte sich Ägyptens Militär schnell zur treibenden Kraft der gesamten Wirtschaft des Landes. Jede Industrie, die sie wollen, nehmen sie, Fragen werden nicht gestellt.

Grösse und Ausmass dieser Dinge sind Gegenstand enormer Spekulation, nichts ist öffentlich. Von einigen wird angenommen, dass das Militär zur Zeit bis zu 40% der gesamten Wirtschaft des Landes kontrolliert, und seine Kriegskasse, die die angenehmen Ruhestände von Karrieregenerälen sicherstellt, die zu Multimillionären geworden sind, ist angeblich eines der grossen Vermögen der Welt. 

Mit dermassen viel Geld hinter sich war es für die Junta kein Problem, genügend Leute zu kaufen, die die Demonstrationen organisierten, um einen Vorwand für den Putsch zu schaffen, und mit dermassen viel unrechtmässig erworbenem Geld auf dem Spiel ist nicht schwer zu erkennen, warum sie bereit sind, Menschen zu Hunderten, wenn nicht zu Tausenden niederzumetzeln, um zu vermeiden, Macht an eine potenzielle „Bedrohung“ abgeben zu müssen.

 
     
  erschienen am 18. August 2013 auf > www.antiwar.com > Artikel  
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