Bleibt dabei, dass in jedem Krieg Zivilisten getötet werden

Jason Ditz

Auf eine steigende Aufmerksamkeit gegenüber amerikanischen Kriegsverbrechen in Zusammenhang mit ihren Drohnenangriffen reagierte das Weisse Haus mit der üblichen saloppen Zurückweisung, wobei Sprecher Jay Carney sagte, dass das Programm präzise und rechtlich gedeckt ist. 

Die UNO hat den Einsatz von Drohnen bei weltweiten exterritorialen Tötungsprogrammen untersucht, wobei sie den Bericht der Regierung Pakistans zitierte, wonach etwa 400 Zivilisten mit Drohnen der Vereinigten Staaten von Amerika allein in ihrem Land getötet worden sind, sowie hunderte weitere, die ebenfalls fast sicher Zivilisten und keine Kämpfer sind.

Human Rights Watch und Amnesty International sind die letzten, die ihr Augenmerk auf die Zahl der zivilen Opfer des Programms und die rechtlichen Bedenken bezüglich der geheimen Tötungsprogramme der Administration gerichtet haben, welche ohne jegliche Aufsicht oder Verantwortung ausserhalb des Ermessensbereichs des Präsidenten durchgeführt werden.

Carney tat die zivilen Toten ebenso als unwichtig ab und behauptete, dass in jedem Krieg Zivilisten getötet werden und dass die Vereinigten Staaten von Amerika sich weiterhin darauf verlassen, dass sie bei den Attacken ausreichend sorgfältig vorgehen.

Empörung über Drohnenattacken der Vereinigten Staaten von Amerika hat zu bedeutenden Rückschlägen in Pakistan geführt, und solche scheinen sich auch im Jemen aufzubauen, dem Land, in dem in letzter Zeit die Tötungen durch die Vereinigten Staaten von Amerika stark angestiegen sind. Die Kommentare aus dem Weissen Haus lassen darauf schliessen, dass man die Empörung über zivile Tote in nominell verbündeten Ländern um nichts ernster nimmt als zivile Tote in aktiven Kriegszonen, und sich damit begnügt, darauf zu warten, welche Konsequenzen sich aus diesen Kriegsverbrechen ergeben, um sich dann mit diesen zu beschäftigen.