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  Obama erläutert breit angelegte Strategie für jahrelangen Krieg gegen ISIS

Weißes Haus bestreitet ‘Mission Creep’ (schleichende Ausweitung), während der Krieg ausgeweitet wird

Jason Ditz

 

Alle Einzelheiten werden vor Mittwoch Abend nicht greifbar sein, aber diejenigen, die eine „Vorschau” von Präsident Obamas Strategie für den ISIS-Krieg bekommen haben, sagen, dass er ein massives Unterfangen ausarbeitet, um die militante Gruppe weltweit auszulöschen.

Der Präsident von Brookings Strobe Talbott sagt, dass die Administration ISIS als eine „einzigartige Gefahr nicht nur für die Region, sondern für die Welt“ präsentiert hat, und darüber hinaus als eine, auf die die Vereinigten Staaten von Amerika nur dadurch antworten können, dass sie sie ausrotten.

Was als eine humanitäre „Not”-Aktion zur Rettung von Menschen begann, die auf dem Berg Sinjar gefangen waren, von denen genau gesagt die meisten gar nicht gefangen waren, eskalierte in wenigen Wochen zu einem unbefristeten Krieg gegen ISIS, von dem sogar die optimistischsten Planer im Pentagon sagen, dass er Jahre dauern wird.

Obwohl er die Pläne öffentlich noch nicht bestätigt hat, scheint die Ausweitung des Krieges vom Irak in das benachbarte Syrien ab einem bestimmten Punkt eine ausgemachte Sache zu sein, wobei Regierungsvertreter die Idee heruntergespielt haben, dass sie ISIS in einem Land stoppen könnten, ohne sie auf dem ganzen Planeten zu stoppen.

Ein weltweiter Krieg ohne Siegesstrategie und ohne Ende in Sicht war sicher nicht das, was der amerikanischen Öffentlichkeit präsentiert wurde, als die Kampagne begann, aber Vertreter des Weißen Hauses bestreiten weiterhin, dass es sich hier um eine „Mission Creep“ handelt, also eine schleichende Ausweitung.

Mission Creep war schon lange ein sehr langsamer Prozess der Eskalation der Ziele eines Krieges, aber die Administration hat noch immer nicht klar gemacht, dass das, worauf sie aus ist, die Gesamtheit der Kriegsziele darstellt, und was vielleicht noch beunruhigender ist, sie hat diese in einem Tempo eskaliert, das weit jenseits jeder vernünftigen Definition von „Creep“ („schleichend“) liegt.

Das Weiße Haus versuchte, die Ausweitung des Krieges nach Anbar als Schutz des Flughafens von Bagdad zu verkaufen, mit der Begründung, dass wenn der Damm von Haditha zerstört würde, das denkbarerweise den Flughafen bedrohen würde, der über 300 km flussabwärts und nicht wirklich am Ufer gelegen ist.

Aber ISIS in mehreren Ländern auszulöschen und an seine Stelle etwas den Vereinigten Staaten von Amerika freundlicher Gesonnenes zu setzen, ist ein viel breiteres Ziel als „die Botschaft zu sichern“ oder irgendwelche anderen Plattitüden, mit denen der Krieg begonnen wurde, und das beängstigendste ist, dass wir nicht einmal sicher sind, dass es das ist, wo er enden wird, nachdem Regierungsvertreter anscheinend alle paar Tage neue Ziele dranhängen. Obamas Rede am Mittwoch wird in keiner Weise seiner Rede zu Kriegsbeginn gleichen, und seine Rede in ein paar Wochen wird wahrscheinlich um ein vielfaches kriegerischer sein, während der Krieg weiterhin ausgeweitet wird. 

 
     
  erschienen am 9. September 2014 auf > Antiwar.com > Artikel  
 
siehe dazu im Archiv:
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Robert Parry - Washingtons einzige Moral ist die Doppelmoral
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
  David Swanson - Das Pentagon versucht, aus Verlierern Sieger zu machen
  Matthew Harwood - ‚Sie sahen alle gleich aus’
  Debbie Harbeson - Einige tiefer gehende Gedanken zum Krieg
  George Monbiot - Der Kolonialismus hat nie aufgehört, er geht weiter mit anderen Mitteln
  Lawrence Wilkerson - Seit jeher Ziel des Imperiums: Reichtum und Macht
 
  TTIP / TISA - aktuelle Informationen aus der Bloggerszene  
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