Israelischer Verteidigungsminister behauptet, dass Gaza nicht unter Blockade steht

Jason Ditz 

In einem Vorfall, der glücklicherweise nicht wie die Attacke auf das Hilfsschiff Mavi Marmara im Jahr 2010 verlief, enterten und kaperten israelische Soldaten heute ein weiteres Hilfsschiff, das auf dem Weg nach Gaza war, und zwangen es, in Ashdod anzulegen. Alle an Bord wurden verhaftet, es gab aber keine Toten.

Das letzte Schiff, die „Marianne“, beförderte Aktivisten in Richtung Gazastreifen und hatte medizinische Ausrüstung und Sonnenkollektoren geladen. Es ist unklar, was mit den Hilfsgütern geschah, welche an Bord waren, als das Schiff in Richtung Gaza in See stach, aber Israel behauptet jetzt, dass keine derartigen Hilfsgüter an Bord waren.

Verteidigungsminister Moshe Ya’alon behauptete ferner in seiner Stellungnahme, dass „es keine Blockade des Gazastreifens gibt,“ was es als rätselhaft erscheinen lässt, dass die israelische Marine diese militärische Operation ausdrücklich wegen einer „Verletzung“ dieser Blockade durchgeführt hat. 

Israelische Regierungsvertreter geben angesichts derartiger Vorfälle oft widersprüchliche Stellungnahmen ab, wenn sie versuchen, die internationalen Auswirkungen einer neuerlichen Operation zur Verhinderung von Hilfslieferungen in den Griff zu bekommen. Die Behauptungen werden jedenfalls immer skurriler, wenn das Büro der Premierministers eine Stellungnahme über die Hilfsflotte herausgibt, in der es die iranische Regierung aus dem Blauen heraus verurteilt, und Ya’alon in derselben Erklärung die Existenz der Blockade zugleich verteidigt und bestreitet.