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  USA wollen Krieg gegen den hungernden Jemen eskalieren

Moon of Alabama

 

Sarah Abdallah, Twitter

Das Bild zeigt die Demonstration gestern in Sanaa, Jemen, wo bis zu einer Million Menschen den Krieg verurteilten, den Saudiarabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika seit zwei Jahren gegen sie führen.

Weder die New York Times noch die Washington Post berichteten über diese gewaltige Protestdemonstration einer Million Menschen. Beide berichteten allerdings groß über eine Demonstration von 8.000 Menschen in Moskau, die angeführt wurde vom ultranationalistischen antisemitischen rassistischen Alexey Navalny. Navalny, der in Russland bei weniger als 1 % der Stimmen steht, ist ihre große und grundlose Hoffnung, den russischen Präsidenten Putin zu ersetzen. (Die kriegsgeile „Berichterstattung“ im deutschen Sprachraum stand ihren transatlantischen Vorbildern in nichts nach. K.M.)

Der Krieg gegen den Jemen wurde begonnen, um die Männlichkeit der saudischen Prinzen zu zeigen. Na gut, das war wohl nicht der angegebene Grund, aber es ist der einzige, der einen Sinn ergibt. Die Vereinigten Staaten von Amerika beteiligen sich an dem Krieg, weil ... eigentlich weiß es niemand:

An dem Morgen vor zwei Jahren, an dem diese Neuigkeit vom Nationalen Sicherheitsrat (NSC) auf die Website des Weißen Hauses gestellt wurde, wurde General Lloyd J. Austin, Befehlshaber des U.S. Central Command, über die Ziele der Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika befragt. Seine verblüffende Antwort ist noch immer die genaueste Charakterisierung von Seiten eines US-Regierungsvertreters: „Ich kenne zur Zeit nicht die besonderen Ziele und Absichten der Kampagne der Saudis, und ich müsste diese kennen, um die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs beurteilen zu können.“ Abgesehen vom Abwurf von Waffen mit einem skrupellosen Mangel an Unterscheidungsvermögen und Verhältnismäßigkeit hat es den Anschein, dass es bis zum heutigen Tag keinen eindeutigen Ziele und Absichten gibt.

Die Saudis behaupten, dass ihre Koalition in den zwei Jahren dieses Kriegs 90.000 Bomben abgeworfen hat.Das sind 123 Bomben pro Tag. 5 Bomben pro Stunde ohne jeglichen guten Grund. Und ohne jeden Nutzen für sie. Die Houthi/Saleh-Allianz, die gegen die Saudis kämpft, behauptet 176 AFVs, 643 MRAPs, 147 MBTs, 12 Apaches, 20 Drohnen und 4 Flugzeuge zerstört zu haben. Zusätzlich wurden 109 taktische Raketen abgefeuert. Viele dieser (sicher übertriebenen) Houthi/Saleh-Erfolge erfolgten auf saudischem Boden. Seine Wüste im Süden schützt Saudiarabien nicht, sondern öffnet es für Angriffe.

Die Vereinigten Staaten von Amerika stellen Planung, Aufklärung, Betankung in der Luft und die Munition für die Bombardierungen der Saudis zur Verfügung. Ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika würde es diese Krieg gar nicht geben!

Die UNO behauptet, dass die Zahl der Toten dieses Kriegs lediglich 5.000 betrage. Andere sprechen von 7 – 8.000. Diese Zahlen sind lächerlich. Ein einziger Angriff der Saudis, ein „Doppelschlag“ auf eine Begräbnishalle in Sanaa, tötete über 800. Die wirkliche Zahl der Toten in diesem Krieg liegt jetzt wahrscheinlich jenseits der 100.000. Besonders im Nordwesten des Jemen an der Grenze zu Saudiarabien wurde jede jemenitische Stadt und Ortschaft in Ruinen gebombt. Wo sind die Menschen, die dort gelebt haben?

Die Saudis haben einfach der UNO gedroht, sie würden alle Zahlungen für alle Hilfsprojekte einstellen, falls sie sich nicht ruhig verhält. Die UNO ging in die Knie. 

Der Jemen hungert. Sogar schon vor dem Krieg wurden 90% der Grundnahrungsmittel des Jemen importiert. Seither haben die Saudis sämtliche Nahrungsfabriken, Hühnerfarmen und Häfen bombardiert. Alle größeren Brücken wurden abgeschnitten. Es gibt keinen Weg mehr, um Nahrung in die Hauptstadt Sanaa und die anderen Gebiete zu bringen, die die Saudis belagern. Unzureichende offizielle Hilfelieferungen laufen noch immer über den Hafen Hodeida an der westlichen Küste. Der Hafen wird von der Houthi/Saleh-Allianz kontrolliert, die die Saudis eliminieren wollen. Der Hafen wird jedoch auf der Seeseite blockiert. Marine und Luftwaffe der Saudis zerstören alle Schiffe, die versuchen hinein oder heraus zu fahren. Einige offizielle Hilfsschiffe dürfen passieren, haben aber Probleme mit dem Entladen. Alle großen Kräne im Hafen sind durch Luftangriffe zerstört worden.

Dennoch – um absichtlich alle 17 Millionen Jemeniten mit „unsicherer Nahrungsversorgung,“ das heißt extrem hungrig und nahezu verhungert, auszuhungern, muss der Hafen völlig geschlossen werden. Aus diesem Grund planen die VAE und die Saudis, ihn zu erobern und zu besetzen. Die Kämpfe um den Hafen werden einen guten Vorwand bieten, ihn so lange zu schließen, bis in Sanaa niemand mehr am Leben ist.

Das Pentagon verlangt jetzt freie Hand, um den Saudis zu helfen, den Hafen von Hodeida zu erobern und zu besetzen. Warum würden die Vereinigten Staaten von Amerika das machen? Nun – der Grund ist mindestens so gut wie der, der vor zwei Jahren angegeben wurde:

„Wenn nicht bald Entscheidungen getroffen werden,“ sagte der höhere Regierungsvertreter, „dann fürchten wir, dass die Situation im Jemen eskalieren könnte, und unsere Partner trotzdem ihre Aktion durchführen. Und wir hätten keinen Durchblick, und wir wären nicht in einer Position zu verstehen, was für Auswirkungen das auf unsere Antiterrorismusoperationen hat.“

Wenn also die Vereinigten Staaten von Amerika nicht „helfen” (sprich organisieren), die letzte Nahrungsquelle für die von den Saudis belagerten Millionen zu schließen, dann könnten sie vielleicht nicht begreifen, was das bedeutet.

Nun, das ist ein wirklich guter Grund, um Soldaten ins Land zu schicken! „Wenn wir das nicht machen, werden wir die Konsequenzen nicht herausfinden, und das ist etwas, was wir wissen wollen, stimmt´s?“

 
     
  erschienen am 27. März 2017 auf > Moon of Alabama > Artikel  
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