Der Iran hat seine Verbündeten in der Region nachdrücklich aufgefordert, die USA nicht zu provozieren

Dave DeCamp

Einem Bericht von Haaretz zufolge verstärken die USA und Israel ihre militärische Koordination, weil sie befürchten, dass der Iran Vergeltung für die Tötung des prominenten Wissenschaftlers Mohsen Fakhrizadeh üben könnte.

Quellen berichteten Haaretz, dass sich angeblich Vertreter des israelischen Militärs und des US-Zentralkommandos getroffen haben, um die Chancen eines iranischen Angriffs zu erörtern. Die beiden Militärs überprüften die Verfahren für die gemeinsame Erkennung von Raketen und Raketenbeschuss auf US-amerikanische und israelische Ziele im Nahen Osten.

Die Ermordung Fakhrizadehs erfolgte nach einem Bericht der New York Times, der besagte, dass Präsident Trump bei einem Treffen des Oval Office im vergangenen Monat die Optionen für einen Anschlag auf einen iranischen Nuklearstandort geprüft habe. Seitdem hat der Iran zur Vorsicht gemahnt und seine Verbündeten in der Region davor gewarnt, die USA zu einer militärischen Konfrontation zu provozieren.

Israel, der wahrscheinliche Urheber der Ermordung von Fakhrizadeh, nahm die Nachricht, dass Trump einen Angriff auf den Iran erwog, als ein Signal zur Eskalation der Spannungen auf. Abgesehen davon, dass Israel Fakhrizadeh offenbar getötet hat, hat es in Syrien Luftangriffe gegen so genannte mit dem Iran verbundene Ziele geführt und lässt weiterhin Berichte an die Presse durchsickern, wie es sich auf einen Krieg mit dem Iran vorbereitet.

Die USA haben diese Woche damit begonnen, Diplomaten aus Sicherheitsgründen aus ihrer Botschaft in Bagdad abzuziehen. Während der Iran seine Verbündeten im Irak davor gewarnt hat, die USA anzugreifen, gibt es andere irakische Fraktionen, die ihre eigenen Gründe haben, auf die US-Streitkräfte zu schießen. Unabhängig davon wird jedes US-Opfer im Irak zwischen heute und Trumps letztem Tag im Amt wahrscheinlich dem Iran angelastet werden. Dasselbe gilt für israelische Opfer.

Am Donnerstag warnte der Nationale Sicherheitsrat Israels davor, dass Israelis, die Länder besuchen, deren Nachbarn der Iran ist, Ziel iranischer Angriffe sein könnten. "Angesichts der Drohungen, die kürzlich von iranischen Stellen zu hören waren, und angesichts der früheren Verwicklung von Iranern in Terroranschläge auf verschiedene Länder besteht die Sorge, dass der Iran versuchen wird, auf diese Weise gegen israelische Ziele vorzugehen", sagte der Rat in einer Erklärung.

Andere sind nicht davon überzeugt, dass der Iran in absehbarer Zeit Vergeltungsmaßnahmen ergreifen wird, darunter Elliot Abrams, Präsident Trumps kriegerischer Beauftragter für die Iran-Frage. Abrams sagte, dass der Iran verzweifelt auf eine Erleichterung der Sanktionen dränge und nichts tun werde, um künftige Verhandlungen mit der neuen Biden-Regierung zu gefährden.

Abrams und andere Falken in der Trump-Regierung versuchen, die Pläne Joe Bidens für einen Wiedereintritt in den Atomdeal 2015, bekannt als JCPOA, zu sabotieren. Die Regierung plant, bis zur Amtseinführung Bidens jede Woche neue Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. Doch trotz der Sanktionen und Eskalationen durch Israel scheinen sowohl Biden als auch die Führung des Iran daran interessiert zu sein, zum JCPOA zurückzukehren.