Robert C. Koehler

Wenn du das Spiel verlierst, dann sag, dass die Kommunisten daran schuld sind!

Und das konservative weiße Amerika hat schon seit geraumer Zeit verloren - und zwar die Kontrolle über die Zukunft. Die guten alten Zeiten ungebremster weißer Vorherrschaft werden nicht wiederkommen; Rassismus kann nur dann ein öffentliches Forum und politische Relevanz behalten, wenn er in politische Korrektheit verpackt ist. Mit anderen Worten: Rassismus kann nicht mehr (offen) Rassismus sein. Und hier kommt Karl Marx ins Spiel.

Entschuldigung, ich meine die Kritische Rassentheorie CRT: der Feind, der Sämann des Hasses unter den Kindern. CRT ist ein akademisches Konzept, von dem fast niemand je etwas gehört hat und das zum Sündenbock der Stunde gemacht wurde.

Das Center for Renewing America, eine der Organisationen, die die Kritische Rassentheorie als Ursache für all die rassistische Spaltung, die unser Wohlergehen bedroht, propagieren, fasst es so zusammen:

"Die Bedrohungen für unsere Gemeinschaften, unsere Familien und unseren Glauben - die Säulen, die es uns ermöglichen, unsere Freiheit zu leben - sind groß, real und zunehmend feindlich.

"Zu diesen Bedrohungen gehört eine radikale Philosophie, die ihre Wurzeln im Marxismus hat und als Kritische Rassentheorie bekannt ist. In diesem Rahmen wird die gesamte Gesellschaft durch ein rassifiziertes Prisma von Identitätsgruppen betrachtet, wobei Minderheiten die Unterdrückten und Weiße die Unterdrücker sind. Wo Karl Marx die Gesellschaft in die kapitalistische Bourgeoisie und das unterdrückte Proletariat aufteilte, haben die Anhänger der Kritischen Rassentheorie die Marx'schen Klassen- und Wirtschaftsunterschiede durch die Rasse ersetzt."

Da haben Sie es also: Habt Angst. Habt große Angst.

Aber vor allem: Denken Sie nicht an die amerikanische Geschichte: an den völkermörderischen Diebstahl eines Kontinents durch unsere europäischen Vorfahren, an zweieinhalb Jahrhunderte Sklaverei, an unser Jahrhundert der Jim-Crow-Gesetze, an das Redlining im Finanzwesen und die Schaffung des städtischen Ghettos, an den heutigen industriellen Gefängniskomplex und die Polizeigewalt, die sich in erster Linie gegen farbige Amerikaner richten, an die Unterdrückung von Wählern, an das Einsperren von Flüchtlingskindern an unserer Südgrenze. Entweder haben wir das alles hinter uns gelassen oder es ist ein liberales Märchen. Die wahre Bedrohung für unsere Freiheiten - einschließlich der Freiheit, unwissend zu sein - ist die Kritische Rassentheorie.

Der New York Times zufolge ist die Relevanz und der Wahrheitsgehalt der CRT eine neu entstehende nationale "Debatte", aber sie so zu beschreiben, verleiht den geldgesättigten Rechten (einschließlich der Koch-Familie), die sich den Begriff strategisch angeeignet haben, viel zu viel Glaubwürdigkeit als bequemer Schlachtruf für ihre Agenda.

Ich betrachte die aktuelle CRT-Kontroverse eher als einen Ziploc-Beutel: ein schneller, einfacher Ort, um die amerikanische Geschichte in die Tasche zu stecken und sie aus dem Weg zu räumen, so dass wir nicht über den kriminellen Schaden, der durch vier Jahrhunderte strukturellen Rassismus verursacht wurde, nachdenken müssen - und damit auch nicht dafür büßen müssen. Wir können einfach weitermachen, wie bisher. Wir müssen nicht tief in die nationale Seele eindringen und versuchen, die Nation strukturell zu verändern ... was immer das auch bedeuten mag. Das wäre eine Debatte.

Auf jeden Fall gibt es wirklich nur einen Weg, die rechte Version der Kritischen Rassentheorie anzusprechen: Öffnen Sie den Ziploc-Beutel.

Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist eine Reise nach Big Rapids, Michigan (zumindest über das Internet), zu einer beeindruckenden Sammlung von Americana an der Ferris State University, auch bekannt als Jim Crow Museum of Racist Memorabilia, gegründet vom Ferris-Soziologieprofessor David Pilgrim.

"Ich bin ein Müllsammler", erklärt er, "rassistischer Müll. Seit drei Jahrzehnten sammle ich Gegenstände, die Afrikaner und ihre amerikanischen Nachkommen diffamieren und herabsetzen. Ich habe ein Gesellschaftsspiel aus den 1930er Jahren mit dem Titel '72 Pictured Party Stunts'. Auf einer der Karten des Spiels werden die Spieler angewiesen, die Bewegungen eines farbigen Jungen beim Essen einer Wassermelone nachzumachen. Die Karte zeigt einen dunkelhäutigen Jungen mit großen Augen und blutroten Lippen, der eine Wassermelone isst, die so groß ist wie er selbst. Die Karte beleidigt mich, aber ich habe sie und 4.000 ähnliche Artikel gesammelt, die Schwarze als Coons, Toms, Sambos, Mammies, Picaninnies und andere entmenschlichende Rassenkarikaturen darstellen. Ich sammle diesen Müll, weil ich glaube und weiß, dass Gegenstände der Intoleranz dazu dienen können, Toleranz zu lehren.

Die ausgestellten Erinnerungsstücke "lehren" nicht den Hass, sondern stellen ihn unter das Mikroskop des Bewusstseins, und wir können sehen, dass der Rassismus strukturell ist. Das Museum enthält zum Beispiel eine Liste von Gesetzen aus der Zeit vor den Bürgerrechten in verschiedenen Bundesstaaten, die von gruselig bis völlig absurd reicht.

In Arizona: "Die Ehe einer Person kaukasischen Blutes mit einem Neger, Mongolen, Malaien oder Hindu ist null und nichtig." In Alabama: "Es ist ungesetzlich, dass ein Neger und ein Weißer zusammen oder in Gesellschaft miteinander Billard spielen." Alabama: "Keine Person oder Gesellschaft darf von einer weißen Krankenschwester verlangen, dass sie in öffentlichen oder privaten Krankenhäusern, in denen Neger untergebracht sind, auf den Stationen oder in den Zimmern arbeitet."

Und so weiter und so fort. Nach Rassen getrennte Toilettenanlagen (natürlich!). Getrennte Schalter für den Kauf von Zugfahrkarten. Gemischtrassiges Zusammenleben wird mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft.

Pilgrim beschreibt eine Frau, die am Ende einer Museumstour wie gebannt auf ein Bild starrt, das vier nackte schwarze Kinder am Flussufer zeigt. Am unteren Rand des Bildes standen diese Worte: "Alligator-Köder".

Und dann gibt es jenseits des Museums das, was ich den vor zwanzig Jahren erschienenen Bildband aus der Hölle nenne: Without Sanctuary, eine Sammlung von Bildern und Erinnerungspostkarten amerikanischer Lynchmorde in den ersten vier Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts, vor allem von schwarzen Männern, die manchmal von (weißen) Familien in ihren Sonntagskleidern umgeben sind, die selig dreinblicken, während sie hängen.

Die angeblichen Gegner der Lehre der Kritischen Rassentheorie geben vor zu behaupten, dass das Öffnen des Ziploc-Beutels, die Erwähnung eines der oben genannten Punkte (und so viel mehr) selbst Rassismus ist; und was das Beste für Amerika ist - wozu der verehrte Martin Luther King, Jr. aufrief - ist eine lächelnde, historisch ahnungslose "Farbenblindheit", die garantiert, dass sich nicht viel ändert. Ibram X. Kendi, der in The Atlantic schreibt, nennt diese Haltung "die zweite Ermordung von Martin Luther King".

Es mag überraschen, aber ich biete auch der Anti-CRT-Bewegung mein Mitgefühl an, denn es ist offensichtlich, dass sie Angst vor der oben genannten Geschichte haben. Das ist verständlich. Aber sie wird nicht verschwinden. Der direkte und kollektive Blick auf die Wahrheit darf nicht mit der Absicht erfolgen, weitere Schuldzuweisungen vorzunehmen und einen weiteren Sündenbock zu schaffen, sondern um den Schaden zu heilen und den Hass zu überwinden.

Wir haben ein Land wiederaufzubauen.

Einleitung und Abspann zu diesem (und allen zwanzig4media - Videos) vermitteln eine ungemein positive und freundliche Stimmung. Ich empfehle diese gut zwei Minuten uneingeschränkt und gebe gerne zu, dass ich mich jedesmal freue, wenn ich diese wunderbaren Menschen sehe.

"Wer hat ein Interesse daran, die Herrschaft des Volkes - die Demokratie - zu zerstören und sie durch etwas zu ersetzen, das, wie die Entwicklungen des vergangenen Jahres gezeigt haben, ein faschistisch-totalitäres Regime ist?"

WEHREN WIR UNS GEGEN DEN WOODOO-ZAUBER, DER VON DEN FASCHISTEN "WISSENSCHAFTLICH" MIT EINEM VIRUS INSZENIERT WIRD, UM UNS IN DIKTATUR UND KRIEG ZU FÜHREN!

DIE NEUEN FASCHISTEN SIND GENAUSO SCHLIMM WIE DIE ALTEN!