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  Zement noch immer verboten, nachdem Israel über die Blockade Gazas „erst entscheiden muss“

Die Hilfsgüter der Mavi Marmara tröpfeln endlich nach Gaza

Jason Ditz

Einen Monat, nachdem israelische Truppen das Schiff überfallen und neun Helfer ermordet haben, darf heute endlich der erste Teil der humanitären Hilfslieferung von der Mavi Marmara in den Gazastreifen gebracht werden – es handelt sich dabei um 82 elektrische Rollstühle. 

Nachdem er lange als Luxusgut nicht eingeführt werden durfte, gestattet Israel heute die Einfuhr von Tomatenketchup in den Gazastreifen.

Die meisten Hilfsgüter, darunter Kleidung, medizinische Geräte, Medikamente und Spitalsbetten, werden noch immer zurückgehalten, da Israel darauf besteht, dass bei den beschlagnahmten Gütern geklärt werden muss, dass es sich nicht um Waffen handelt, bevor es sich überlegt, sie auszuliefern. 

Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika haben Israel lauthals gelobt, weil es im vergangenen Monat der Aufhebung der „zivilen Blockade“ zugestimmt hat, aber nachdem der westliche Druck in dem Ausmaß nachlässt, in dem die Öffentlichkeit den Überfall auf die Hilfsflotte vergisst, hat die israelische Regierung noch immer ihre lang versprochene Liste verbotener Güter nicht herausgegeben, nach der angeblich alle zivilen Hilfsgüter in den Streifen gelangen dürfen sollten.

Statt dessen hat Israel eine große öffentliche Show aufgezogen, in deren Rahmen ein paar der lächerlichsten bisher verbotenen Güter wie Ketchup in großen Mengen in den Gazastreifen geliefert werden durften, während es die meisten der wesentlich benötigten Güter weiterhin blockiert und nur kleinste Mengen zulässt.

Zement und andere Baumaterialien bleiben nach wie vor totale Mangelware im Gazastreifen, da Israel behauptet, dass alles, was für den Bau von Gebäuden verwendet werden kann, „zivil und militärisch nutzbare Güter“ sind. Ein großer Teil des Gazastreifens liegt nach dem israelischen Terrorüberfall im Januar 2009 in Trümmern, und trotz massiver Hilfszusagen seitens Saudiarabiens und anderer Länder verweigerte Israel weiterhin die erforderlichen Mittel für die Reparatur der zerbombten Infrastruktur. 

 
     
  Erschienen am 1. Juli 2010 auf > http://www.antiwar.com > http://news.antiwar.com/2010/07/01/cement-still-banned-as-israel-still-deciding-on-gaza-blockade/  
     
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