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Finian Cunningham aus Bahrain ausgewiesen

Timothy V. Gatto und Finian Cunningham

Der freie Journalist Finian Cunningham wurde am 18. Juni von den Behörden aus Bahrain ausgewiesen aufgrund seiner kritischen Berichterstattung über die Volkserhebung und die brutale Unterdrückung der friedlichen Pro-Demokratie-Bewegung. Er hatte drei Jahre lang in Bahrain gelebt und befand sich dort zu Beginn der Volkserhebung am 14. Februar.

In einem am 12. Juni dem amerikanischen Blogtalkradio gegebenen Interview beurteilte Cunningham die Aufhebung des Notstands und den Ruf nach „nationalem Dialog“ seitens des Al Khalifa-Herrscherhauses als hohle, zynische Propagandaaktion mit dem Zweck, von der anhaltenden Realität des Staatsterrors und der Menschenrechtsverletzungen abzulenken. Es sieht so aus, sagte er, dass Washington und London versuchen, die Legitimität der Herrscher dadurch zu stärken, dass sie deren Bereitschaft zu angeblichem Dialog begrüßten. Eine derartige Unterstützung von Seiten westlicher Regierungen ist grotesk angesichts der abscheulichen Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung und kann nur als zynische Verteidigung des nicht zu Rechtfertigenden durch die Vereinigten Staaten von Amerika und durch das Vereinigte Königreich gesehen werden.

Cunningham verfasste auch verschiedene Artikel über Fälle von Mord an Zivilisten durch die von den Saudis unterstützten Kräfte, die Folterung von Gefangenen und die illegale Verhaftung von medizinischem Personal, die von Globalresearch.ca und anderen Nachrichtenagenturen veröffentlicht wurden. Er hob auch die Komplizenschaft der Vereinigten Staaten von Amerika und des Vereinigten Königreichs bei diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Scheinheiligkeit dieser Regierungen hervor, mit der sie behaupten, die Demokratie und das Internationale Recht zu unterstützen, während sie das, was in Bahrain geschieht, einfach nicht beachten.

Er hält sich jetzt in Belfast in Irland auf, wo er weiterhin als kritischer Berichterstatter über die Politik in Bahrain und die brutale Unterdrückung des Kampfes der Menschen für demokratische Freiheit durch das Regime arbeitet. Zur Zeit arbeitet er an einem Buch über die Ausbeutung der Bevölkerung und der natürlichen Ressourcen von Bahrain durch die nicht gewählte Al Khalifa-Monarchie.

Cunningham schrieb heute aus Belfast:

Mein bleibender Eindruck von Bahrain ist nicht die brutale Natur seiner unrechtmäßigen Herrscher, sondern sind Tapferkeit und Anstand der einfachen Männer, Frauen und Jugendlichen in ihrem edlen Kampf um Freiheit. Am Freitag 17. Juni, in der Nacht, nach der ich Bahrain verließ, beobachtete ich in Sitra einen friedlichen Protest von bis zu 150.000 Menschen, die ihr legitimes Recht auf Freiheit einforderten. Das war die größte öffentliche Kundgebung der Demokratiebewegung seit deren Niederschlagung mit der Unterstützung Saudiarabiens, die am 14. März mit dem Einmarsch begann. Nach drei Monaten des staatlichen Mordens und Terrors sind die Menschen in Bahrain nicht besiegt worden von dem despotischen Regime und dessen despotischen Alliierten. Die Menschen zeigen, dass sie den Kampf des Willens gewinnen, weil sie Wahrheit und Gerechtigkeit auf ihrer Seite haben, während die Regimes nur über die negative kurzlebige Energie verfügen, die aus Hass, Töten und Zerstören kommt. Das Volk ist stärker denn je und ist entschlossener als je zuvor, Demokratie und Freiheit nach Bahrain zu bringen.

 
  Veröffentlicht am 20. Juni 2011 auf > Dandelion Salad > Artikel  
     
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