HOME     INHALT     INFO     LINKS     ARCHIV     KONTAKT
 
     
     
  Obama stellt die Abspaltung der Krim als schlimmer hin als den Irakkrieg

Betont, dass die Vereinigten Staaten von Amerika „versucht haben, innerhalb des Systems zu arbeiten“

Jason Ditz

 

Nach insgesamt einem ukrainischen Soldaten, dessen Tod bestätigt wurde, und einigen anderen, die in zahllosen Zusammenstößen verletzt worden sind, scheinen sich die Führer der Welt darauf geeinigt zu haben, dass die russische Angliederung der Krim das schlimmste ist, was seit Menschengedenken passiert ist. Dann brachte jemand, wahrscheinlich um sich besonders wichtig zu machen, den Irak zur Sprache.

In einer Rede heute in Brüssel ließ sich Präsident Obama in einer ausschweifenden Tirade darüber aus, wie die jahrzehntelange Okkupation des Irak durch die Vereinigten Staaten von Amerika, die rund eine Million getötete Menschen und die gesamte Region mit al-Qaeda-Fraktionen überflutet hinterließ, eine nicht annähernd so schlimme Sache war wie die Krim.

„Amerika hat versucht, innerhalb des internationalen Systems zu arbeiten. Wir haben irakisches Territorium weder beansprucht noch annektiert,“ gab Obama von sich und fuhr damit fort, den Irak als einen „völlig souveränen Staat“ zu preisen, der „Entscheidungen über seine eigene Zukunft treffen kann.“ 

Er sagte zwar nicht, dass die Vereinigten Staaten von Amerika vor ihrem Abzug eine Marionettenregierung mit Zwang an die Macht brachten, obwohl Premierminister Maliki die letzten Wahlen verloren hatte, und ein Wahlsystem einführten, das so unehrlich war, dass sogar die von Maliki eingesetzte Wahlkommission gestern geschlossen zurücktrat, anstatt an den geplanten Wahlen im April mitzuwirken.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben den Irak verlassen, der Krieg aber nicht, und noch immer liefern die Vereinigten Staaten von Amerika in steigendem Ausmaß Militärhilfe in das Land, um al-Qaeda zu bekämpfen, die beträchtliche Teile des Landes übernommen hat.

Obama lobte die „lebhafte Debatte,“ die rund um den Einmarsch der Vereinigten Staaten von Amerika in den Irak stattgefunden hat und die in erster Linie die Lügen der Bush-Administration über die „Bedrohung“ [die nie gefundenen „Massenvernichtungswaffen“] zum Inhalt hatte, ehe diese einmarschierte.

Die russische Angliederung der Krim mit dem Überfall der Vereinigten Staaten von Amerika auf den Irak zu vergleichen heißt in der Tat Äpfel mit Birnen vergleichen, da nämlich Russland eine kleine Halbinsel, die hauptsächlich von ethnischen Russen bewohnt wird, mit wenigen damit verbundenen Verlusten vereinnahmte, während die Vereinigten Staaten von Amerika das Land Irak im blutigsten Krieg des jetzigen Jahrhunderts verwüstet und enorme Zahlen von Menschen getötet und praktisch gar nichts damit erreicht haben, ehe sie sich verdrückten, auf der Suche nach neuen Opfern.  

 
     
  erschienen am 26. März 2014 auf > Antiwar.com > Artikel  
 
sehen Sie dazu im Archiv:
  Paul Craig Roberts - Wieviel Krieg will Washington?
  Paul Craig Roberts - Zwei Schritte vorwärts, einer zurück
  Glen Ford - Obamas Krieg gegen die Zivilisation
  Greg McInerney - Die Ruinierung Irlands
  Mark Twain - Die Moro-„Schlacht“
  Tom Engelhardt - Drohnen killen die Fünfte Zusatzbestimmung
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
 
  Im ARCHIV finden Sie immer interessante Artikel!  
  Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen!  
  <<< Inhalt