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  Die Lüge im Herzen von Netanyahus Ansprache an den Kongress

Larry Derfner

 

Man kann nicht ein Land so hinstellen, wie er den Iran hingestellt hat, und glauben, dass es über seine eigene Unterwerfung verhandeln wird.

Zuerst erzählt Netanyahu dem Kongress, dass der Iran das moderne Nazideutschland ist – um jeden Preis darauf aus, Israel auszulöschen, Amerika mit Atombomben zu bewerfen, die Welt im Namen einer bösartigen Ideologie zu erobern, und dabei zu lügen, bis es sein Ziel erreicht hat. Doch dann sagt er, dass Amerika dieses moderne Nazideutschland dazu bringen kann aufzugeben – sein gesamtes Atomprogramm aufzugeben und Inspektoren inspizieren zu lassen, wo und wann immer sie wollen, seine Außenpolitik aufzugeben und damit aufzuhören, seine schiitischen Verbündeten zu unterstützen, damit aufzuhören zu drohen, gegen einen israelischen Angriff zurückzuschlagen (was Netanyahu als „Drohung, Israel auszulöschen“ bezeichnet), sich genauso zu benehmen, wie Israel und die republikanische Partei das haben wollen – und Amerika kann diesen Iran dazu bringen aufzugeben, ohne einen Schuss abzufeuern! Einfach durch Verhandeln! Und unter Beibehaltung der Sanktionen! Überlegen Sie einmal – Nazideutschland auf die Knie zwingen, ohne den Zweiten Weltkrieg führen zu müssen!

Kein Wunder, dass diese Idioten im Kongress ihm Standing Ovations gaben. Bibi versprach ihnen die republikanische Variante der 72 Jungfrauen im Himmel.

Isaac Herzog sagt gerne: „Genug, Bibi, genug.“ Wieder einmal hat er gelogen. Bibi glaubt nicht, dass ein „besseres Ergebnis“ in den Verhandlungen mit dem Iran herauskommen kann; das einzige bessere Ergebnis, an das er glaubt, ist Krieg. Das ist es, was er will, was Amerika tun soll, mit oder ohne Israel: den Iran zu bombardieren, bis er in die Knie geht. Er weiß jedoch, dass das in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr gut ankommt, daher redet er dem Kongress ein, dass sie in den Verhandlungen erfolgreich Kapitulationsbedingungen vom Iran verlangen können – und wenn die Iraner ausziehen, ja das lässt dann keine andere Wahl als Krieg! Seht her, er hat den Amerikanern gesagt, sie sollten es mit Gesprächen versuchen, aber diese Nazis in Teheran ließen Amerika und/oder Israel keine andere Wahl als Krieg, wie sein guter Freund und Unterstützer Winston Churchill zu sagen pflegte.

Glücklicherweise kauft ihm die Obama-Administration diesen Scheißdreck nicht ab. Es ist aber eine Schande und eine Blamage sondergleichen, dass so viele Israelis und amerikanische Juden das tun – oder vorgeben, das zu tun.

 
     
  erschienen am 4. März 2015 auf > +972 Magazine > Artikel  
 
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  Conn Hallinan - Iran, Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika: Schlittern in den Krieg
  FAIR - Aktionsaufruf - Siedlungen oder Wohngebiete? NPR stellt sich an die Seite Netanyahus
  Philip Giraldi - Netanyahus Kriegsverbrechen
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  Glen Ford - Obamas Krieg gegen die Zivilisation
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