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  Nur Trump konnte nach Nordkorea gehen

Tom Luongo

 

Donald Trump tat das Undenkbare. Er ging nach Nordkorea. Er trat über die Linie im Sand, die durch das Washingtoner Protokoll seit fast siebzig Jahren abgesteckt war.

Und dieses Washingtoner Establishment hasst ihn dafür. Man spürt es von allen Seiten der politischen Rotunde. Sie hassen es, dass Trump erkennt, dass ihre Position, eine des maximalen Drucks, nicht funktioniert.

Sie missbilligen, dass Russland und China von der Beendigung dieses festgefahrenen Konflikts profitieren werden, ganz zu schweigen von den Koreanern auf beiden Seiten der DMZ.

Der Zyniker in mir denkt, dass sie darüber wütend sind, dass auch das amerikanische Volk davon profitieren wird.

Dieses Wochenende war also ein gutes Wochenende für Friedensaktivisten auf der ganzen Welt. Trump und der chinesische Premierminister Xi Jinping einigten sich darauf, die schlimmsten seiner Forderungen aus dem Handelskrieg zurückzunehmen.

Trump hatte vermutlich ein gutes Treffen mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin, das wahrscheinlich den Rahmen für sein Treffen mit dem Vorsitzenden Kim Jong-un vorbereitete. Erinnern Sie sich, dass Kim sich Anfang des Jahres mit Putin getroffen hat und ihn als seinen Vermittler mit Trump bezeichnet hat, nachdem die Gespräche in Hanoi fehlgeschlagen waren.

 

Der Gallengürtel

Dieses Ereignis sollte nicht heruntergespielt werden. Trump zeigte große Demut und Großzügigkeit gegenüber Kim im Moment der Wahrheit. Wir sollten das begrüßen, unabhängig davon, was wir von ihm persönlich halten.

Diplomatie ist kein Kriechen. Es ist die Anerkennung der grundlegenden Menschlichkeit des anderen Menschen, ein grundlegender Punkt, der in der politischen Kloake verloren geht, die Washington D.C. ausmacht.

Wegen seiner früheren Fehler und Aggressivität hätte nur Trump den Weg über die DMZ gehen können, um Kim auf seinem Staatsgebiet zu treffen. Nur jemand, der so geradeheraus ist wie Trump, konnte den Unsinn durchbrechen, dass Nordkorea nicht in der Lage ist, unabhängig zu handeln.

Und nur Menschen, die so voller Galle und Böswilligkeit sind, werden sich darüber nicht freuen. Nur Menschen, die von dem Gedanken an den Krieg und von ihren eigenen politischen und sozialen Ambitionen so begeistert sind, würden sich dieses Ereignis ansehen und versuchen, es niederzumachen.

Das sind die Menschen, die gestern in Trumps historischem und brillantem Stück Diplomatie verloren haben. Und sie beschweren sich heute heftig darüber.

 

Alle anderen gewinnen.

Im Land der Twitterati bleibt uns ein Haufen von Querulanten, die ihre verlorene Relevanz beklagen, nachdem wir die als Analyse getarnten Fabelwesen entfernt haben.

Ich lobpreise ihn heute nicht, um mich wieder mit jemandem gutzustellen. Ich war sehr ehrlich in dieser Sache. Wenn Trump Gutes tut, preise ich ihn. Wenn er Mist baut oder sich gefährlich verhält, verdresche ich ihn.

Und genau so sollten wir zu jeder Zeit alle Politiker überall behandeln. Der entscheidende Punkt heute ist, dass das gesamte Washingtoner Establishment, die Demokraten und Neokonservativen, über die Aussicht auf Frieden entsetzt sind.

 

Der falsche Weg zum Frieden

Ich bin ein harter Kritiker der meisten außenpolitischen Schritte Trumps seit April 2017, als er den Flugplatz in Khan Sheikoun in Syrien bombardierte. Das war der erste Hinweis, dass er die Regeln des Spiels, das er spielte, nicht verstanden hatte.

Und diese ersten Bombenanschläge kosteten ihn am Ende viel mehr, als er je gewinnen konnte. Er verlor nicht nur den größten Teil seiner ersten Amtszeit, sondern auch das Vertrauen der meisten führenden Politiker der Welt, die sich den etablierten Kräften innerhalb des U.S. Deep State und der Geberklasse anbiederten.

Wir können jede Bewegung seit damals als einen ununterbrochenen Prozess verfolgen, der bis zum Iran führt, der eine US-Global-Hawk-Drohne abschiesst, und sehen, dass wir uns immer genau dorthin bewegten, wo wir heute sind.

Weil nämlich die Alternative eine Welt im Krieg ist. Und denken Sie von Trump, was Sie wollen, ich war noch nie der Meinung, dass er Interesse an einem Krieg hatte. Wenn überhaupt, dann bestand sein Problem darin, dass er zuließ, dass seine grundlegende Menschlichkeit in etwas Hässliches verdreht wurde, das letztlich gegen "schlechte Kerle" wie in Khan Shiekoun losschlug, und die Lügen um ihn herum nicht als das wahrnahm, was sie waren.

In den letzten Wochen haben wir gesehen, wie ein klügerer, schlauerer Trump die Fallen vermieden hat, die seine Verbündeten und Berater für ihn aufgestellt haben. Er hat immense Zurückhaltung an den Tag gelegt.

Und jetzt steigt Trump von dem riesigen Berg der Ansprüche hinunter, auf den er und seine Berater ihn gesetzt haben. Indem er die Grenze nach Nordkorea überschreitet und sich fast eine Stunde lang mit Kim trifft, beginnt er, seine Versprechen, die er während der Wahlkampagne 2016 gemacht hat, zu erfüllen.

Warum sollten ich oder jemand anderer nicht darüber froh sein?

Als der Iran diese Drohne abschoss, sagte ich in Sputnik-Radio, dass Trump, um das Atomwaffenproblem des Iran zu lösen, nach Nordkorea schauen sollte. Kim dazu zu bringen, dem Einfrieren der Sprengköpfe und der mutmaßlichen Verbreitung zuzustimmen, beendet die Möglichkeit, dass der Iran dieses Ziel jederzeit und bald erreicht.

Nachdem Trump die meisten seiner "Feinde" bei der G-20 getroffen hatte, tat er genau das. Er schwenkte weg vom Iran, der heute eine Quelle politischer Fallstricke ist, zurück nach Nordkorea, was das Richtige war.

Wenn der Iran eine Bombe wollte, hätte er eine. Wenn Russland und China wollten, dass der Iran eine hat, dann hätte er eine.

Also ist all dieses Gerede nur Theater. So wie die strategische Bedeutung Nordkoreas im Jahr 2019 nach wie vor relevant ist, so ist auch China voll und ganz in der Lage, seine Interessen aus eigener Kraft zu vertreten.

Es ist an der Zeit, dass dieser Wahnsinn aufhört. Punkt.

Die Koreaner wollen es. Die Russen wollen es. Die Chinesen wollen es. Japan will es.

Und wir sollten es auch wollen.

 

Endlich frei?

Von dem Moment an, als er anfing, direkt mit Kim in Verbindung zu treten, bestand Trumps Strategie darin, die Realität anzuerkennen, dass Nordkorea auf sich allein gestellt sein kann. Dass es sich nicht um einen Marionettenstaat Chinas handelt.

Das war ein ständiges Thema für ihn, während sein Beratungsteam ihm etwas anderes sagte.

Nun, die waren am Sonntag in der Mongolei, während der beste Vertreter seiner Antikriegsbasis an Bord der Air Force One war.

Trumps Instinkte betreffend die Entnuklearisierung sind korrekt und lobenswert. Es war seine Art der Verwirklichung dieses Ziels, die das Problem bildete.

Er hat ungezügelten Kriegshetzern, deren geistige Gesundheit sicherlich in Frage gestellt werden sollte erlaubt, ihn und seine Politik zu definieren. Er weiß, dass das Scheitern der Gespräche von Hanoi ein Fehler war.

Er weiß, dass das auch auf das Abenteuer in Venezuela zutrifft.

In den letzten zehn Tagen hat er den Nationalen Sicherheitsberater John Bolton öffentlich zur Rede gestellt, ihn einen Kriegshetzer genannt und ihn in die Mongolei geschickt, während Trump Geschichte schrieb.

Sagen Sie über ihn, was Sie wollen, Trump ist ziemlich gut in dieser Übermittlung von Botschaften.

Die nächsten Tage werden mit Diskussionen darüber gefüllt sein, was das alles bedeutet.

Das werde ich jetzt nicht tun. Genießen wir die ersten guten außenpolitischen Nachrichten seit April 2017 und erkennen wir, dass das Schiff wendet und zurück zum Hafen fährt.

Trump ist noch nicht raus aus den rauen Gewässern, aber er hat endlich den richtigen Kurs zum Steuern gefunden.

 
     
  erschienen am 1. Juli 2019 auf > Gold Goats´n Guns > Artikel  
Antikrieg - Dossiers:
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WikiLeaks

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  Jonathan Cook - Die vorgetäuschte Welt der Konzernmedien
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
  Paul Craig Roberts - Die Neuversklavung der Völker des Westens
  Stephen Kinzer - Amerikas Staatsstreich im Schneckentempo
  John Horgan - Warum Töten Soldaten Spaß macht 
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  Marjorie Cohn - Menschenrechtsgeheuchel: USA kritisieren Kuba
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  Mark Danner - US-Folter: Stimmen von dunklen Orten
 
     
  Die Politik der Europäischen Union gegenüber Syrien ist nicht nur scheinheilig, zynisch und menschenverachtend, sie ist ein Verbrechen gegen den Frieden. Das wird etwa durch einen durchgesickerten UNO-Bericht (>>> LINK) bestätigt (von dem Sie nicht viel hören werden ...), siehe auch den vor kurzem erschienenen Bericht der US-Abgeordneten Tulsi Gabbard (LINK) und das Interview mit dem niederländischen Pater Daniel Maes (LINK)! In dem Artikel "In Syrien hungert jeder Dritte (LINK)" finden Sie neuere Informationen. Der Bericht des Welternährungsprogramms der UNO (LINK) spricht Bände und kann daher dem breiten Medienpublikum wohl auch nicht zugemutet werden. Weitere Neuigkeiten über dieses Musterstück barbarischer Politik finden Sie >>> HIER.

Das ist die Politik der Europäischen Union, die offenbar von bestimmten Interessengruppen gelenkt wird und sich aufführt wie die Vereinigte Kolonialverwaltung der europäischen Ex-Kolonialmächte. Warum unsere politischen Vertreter nicht gegen diese kranke und abwegige, für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbare Politik auftreten, fragen Sie diese am besten selbst!

 
> Appell der syrischen Kirchenführer im Juni 2016 (!): Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien und die Syrer sind unverzüglich aufzuheben! (LINK) <
     
 
 
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