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  Holder: die Vereinigten Staaten von Amerika zensurieren Journalisten nicht, weil 'wir uns nicht in einer Zeit des Kriegs befinden’

Warnt die Presse, sich der Auswirkungen von Berichten auf die „Nationale Sicherheit” bewusst zu sein 

Jason Ditz 

 

In einem Vortrag heute im National Press Club warnte Justizminister Eric Holder Reporter vor einer Berichterstattung, die „negative Auswirkungen auf die nationale Sicherheit des Landes“ hat. 

Holder räumte ein, dass die Vereinigten Staaten von Amerika sich noch nicht „in einer Zeit des Kriegs” befinden, führte aber Zensur im Zweiten Weltkrieg an als Beispiel für die Bereitschaft der Regierung, gegen die Presse hart durchzugreifen, wenn sie das für nötig hält.

„Wenn ein Reporter im Zweiten Weltkrieg die Existenz des Manhattan Project herausgefunden hätte, wäre das etwas gewesen, was enthüllt werden hätte sollen?“ fragte Holder, indem er das als ein „Beispiel“ für die Notwendigkeit anführte, die Berichterstattung in den Medien einzuschränken.

Gleichzeitig scheint Holders Einschätzung, die Vereinigten Staaten von Amerika befänden sich nicht „in einer Zeit des Kriegs,“ seinen eigenen Äußerungen erst vor einem Monat in Paris zu widersprechen, wo er erklärte, dass die Vereinigten Staaten von Amerika sich im Krieg mit dem „radikalen Islam“ befinden und erklärte, dass die Vereinigten Staaten von Amerika „entschlossen sind, den Kampf mit diesem aufzunehmen.“

Holder machte diese Äußerungen in Beantwortung von Fragen betreffend die feindselige Einstellung des Justizministeriums gegenüber Journalisten, die über Angelegenheiten der nationalen Sicherheit berichten, wobei zu vermuten ist, dass diese Politik nur schlimmer werden kann, nachdem Regierungsvertreter die laufende Anzahl von Kriegen eskalieren.

Was Holders Beispiel betrifft, so enthüllte tatsächlich die Cleveland Press das Manhattan Project und berichtete offen über die „geheime Stadt“ der Wissenschafter, die damals in New Mexico für die Vereinigten Staaten von Amerika arbeiteten. 

Der Artikel unter dem Titel Verbotene Stadt kritisierte offen das damalige Zensur-Regime und widersetzte sich den Forderungen nach „Selbstzensur.” Nachdem bereits rund eineinhalb Jahre vor dem atomaren Überfall auf Hiroshima über „gewaltige Explosionen“ offen berichtet worden war, kennt sich Holder mit Geschichte wohl nicht aus.

Nicht dass es die Zensurbehörde nicht versucht hätte. Sie zwang Time Magazine, einen nachfolgenden Bericht auf den Artikel in Cleveland Press abzudrehen, und versuchte sogar zu erreichen, dass der Reporter John Raper zum Militär eingezogen und in den Pazifik zum Sterben geschickt wurde. Dieses Manöver ging allerdings in die Hose, wie sich herausstellte, weil Raper schon über 60 war und viel zu alt für das Militär.

 
     
  erschienen am 17. Februar 2015 auf > Antiwar.com > Artikel  
 
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