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  Wie weit sind wir vom Krieg gegen Russland wegen Syrien entfernt?

Eric Margolis

 

O.k. Russen! Schluss mit freundlicher amerikanischer Diplomatie! Nix mehr mit lieber Freund! So donnerte der Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika John Kerry letzte Woche.

Genau aufs Stichwort beschimpfte die üblicherweise überreizte Botschafterin der Vereinigten Staaten von Amerika bei der UNO Samantha Power die Russen als „Barbaren” wegen ihrer Bombenkampagne in Syrien. Sie erwähnte nicht, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in Afghanistan schwere B-52 und B-1 sowie Killerdrohnen einsetzen. Die Schoßhundmedien der Vereinigten Staaten von Amerika und des Vereinigten Königreichs brachten eiligst schmerzerfüllte Bilder von syrischen Babies, wobei wir kaum je ein Bild von einem verletzten afghanischen Kind gesehen haben.

Friedensnobelpreisträger Barack Obama ging in Deckung und überließ Washingtons eskalierenden antirussischen Jihad seinen Mitarbeitern, während er nach Israel zum Staatsbegräbnis von Shimon Peres flog, der jetzt von den Medien als Israels „Mann des Friedens“ hochstilisiert wird. In Wirklichkeit war Perez der Vater von Israels Atomwaffenprogrammen.

Unter Peres´ Federführung offerierte Israel insgeheim Atomsprengköpfe und dann Jericho-Raketen der umstrittenen südafrikanischen Apartheid-Regierung. Das war besonders ironisch, da Israel darauf beharrt hat, dass der Iran, der keine Atomwaffen besitzt, diese rund um den Erdball weitergeben wird.

In Washington ignoriert so gut wie jeder die lahme Ente Obama und tut was er will. Neulich sabotierte das Pentagon, das für Obama nichts übrig hat, wahrscheinlich gemeinsame amerikanisch-russische Pläne, den blutigen Krieg in Syrien zu beenden, indem es ein Lager der syrischen Armee bombardierte und fast 100 syrische Soldaten tötete. „Hoppla, ein Fehler, tut uns leid“ – ließ das Pentagon verlauten.

Mehr russische Kampfflugzeuge sind auf dem Weg nach Syrien. Unheilverkündend warnte Russland gerade die Vereinigten Staaten von Amerika davor, russische militärische Kräfte anzugreifen. Hillary Clintons Unterstützer fordern noch immer eine sogenannte von den Vereinigten Staaten von Amerika verhängte „Flugverbotszone“ in Syrien, was heißen soll, dass die US-Luftwaffe Syriens und Russlands Kampfflugzeuge abschießt und die Kommandozentralen der syrischen Luftverteidigungssysteme angreift. Das könnte der Auslöser für den Dritten Weltkrieg sein.

Zum Teil liegt der Grund für diese intensivierte Kriegslust darin, dass syrische Regierungskräfte mit Unterstützung russischer Luftangriffe wichtige, wenn auch blutige Fortschritte bei der Belagerung der von Rebellen gehaltenen Teile Aleppos machen.

Gleichzeitig baut die Türkei ihre fünf Jahre alte Unterstützung für die syrischen Rebellen ab, darunter die mit al-Qaeda verbündete Nusra Front (jetzt umgetauft zu Jabhat al-Sham). Den Saudis und den Golfemiraten, die einen Großteil des Kriegs finanzieren, geht das Geld aus. Alle Seiten in diesem bitteren fünf Jahre alten Konflikt sind erschöpft und kriegsmüde. Das einst anmutige Syrien liegt in Trümmern. Die beste Hoffnung für die extremen sunnitischen Insurgenten besteht in einer direkten militärischen Intervention der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie warten auf die kriegsgeile Hillary Clinton.

Russlands Außenminister Sergej Lavrov sagte diese Woche, dass Washington die Nusra Front als seinen „Plan B“ für Syrien in Schutz nimmt. Er versicherte auch, dass die Vereinigten Staaten von Amerika Nusra in Damaskus im Fall installieren werden, dass Präsident Assads Regierung fällt. Die Mehrheit der Syrer und alle Minderheiten wären jedoch erbittert dagegen, von fanatischen wahabitischen Islamisten regiert zu werden. 

Ich glaube, dass die Vereinigten Staaten von Amerika seit langem ISIS unterstützt haben und ihn noch immer als potente Waffe gegen die Regierung Assad betrachten. Warum sonst sollten die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre arabischen und kurdischen Fußsoldaten so lange brauchen, um gegen ISIS-Positionen in Raqqa und Mosul vorzugehen, die, wie mir bekannt ist, nur eine Taxifahrt weit entfernt sind? ISIS ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen von etwa 20 Amateurrambos, und nicht die Wehrmacht.

Eine wahrscheinliche Antwort besteht darin, dass Washington völlig verwirrt ist, wen es unterstützen soll und wie. Die verwirrenden Fraktionskämpfe zwischen Sunnis, Schiiten, Kurden, Arabern, Jesiden, diversen Christen, ISIS-Freischärlern, angefeuert von den Vereinigten Staaten von Amerika, Israel, der Türkei, Russland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Libanon, Jordanien, den Erdöl-Arabern sind einfach zuviel für Washingtons schlecht gebildete oder oft einfach dumme Politiker.

Ich habe seit langem geglaubt, dass gewisse Elemente in Washington geholfen haben, ISIS als potenziell nützliches Werkzeug gegen ungehorsame Regimes im Mittleren Osten, besonders Syrien und Libyen aufzubauen. Israel, das einen Haufen in Washingtons Ohren flüstert, machte dasselbe, indem es das Wachstum von Hezbollah und Hamas als Gegner der PLO förderte. Heute sind diese Israels härteste Gegner, und nicht die durch und durch korrupten Regimes, die die arabische Welt beherrschen.

Die Superidee, Syriens anerkannte Regierung zu stürzen, geht zurück auf den Vater aller Katastrophen George W. Bush. Dieser hatte geplant, Syrien mit Israel anzugreifen. Bush musste sich zurückhalten, als keine geeignete syrische Oppositionsgruppe gefunden werden konnte, um diese in die Machtposition zu installieren. Die sunnitische Opposition bestand hauptsächlich aus der Moslembruderschaft, ein Name, der Washington erschauern ließ. Washington wartete also bis 2011, um einen „Regimewechsel“ im unfolgsamen Syrien durchzuführen.

 
     
  erschienen am 2. Oktober 2016 auf > www.ericmargolis.com  
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