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UN-Sicherheitsrats-Resolution gegen Syrien unwahrscheinlich

Die Staaten des Westens bestreiten, einen Angriff gegen Syrien zu planen 

Jason Ditz 

Der erste Tag eines voraussichtlich langwierigen Ringens im UN-Sicherheitsrat um eine Resolution gegen Syrien ist vergangen, und stundenlange Beratungen haben wenig Fortschritt gezeigt.

Die Arabische Liga drängt auf eine Resolution, in der der unverzügliche Rücktritt des syrischen Präsidenten Bashar Assad verlangt wird. Diese Resolution wird eifrig von den NATO-Mitgliedstaaten unterstützt, wird aber fast sicher am Veto Russlands scheitern. 

Die Vorbehalte Russlands drehen sich um Befürchtungen, dass die NATO oder die Arabische Liga die Resolution als Vorwand für einen Überfall auf Syrien benutzen werden, falls Assad nicht zurücktritt. Die meisten Reden der Vertreter von Ländern der NATO und Arabischen Liga machten sich über Russland lustig und behaupteten steif und fest, dass das eine „Verschwörungstheorie“ sei. 

Und während heute jeder darauf beharrte, dass der drohende Krieg ein Märchen sei, drängten Quatar und Saudiarabien auf die Abhaltung einer Debatte über den Einsatz von Bodentruppen der Arabischen Liga in Syrien, und das NATO-Mitglied Türkei überlegt ebenfalls offenkundig eine Invasion zur Schaffung eines „humanitären Korridors“ im Norden dieses Landes. 

Diejenigen, die auf die Resolution des UN-Sicherheitsrates drängen, weisen hin auf den wachsenden Bürgerkrieg zwischen der Regierung und den abgesprungenen Kräften, die zur Free Syrian Army (FSA) übergelaufen sind. Es bestehen allerdings erhebliche Zweifel, dass die Resolution irgend etwas zwischen den beiden Parteien ändern würde, sogar wenn sie Assad dazu bewegen könnte, die Macht seinem Stellvertreter zu übergeben.

Russland seinerseits hat versucht, Verhandlungen zwischen der Regierung Assad und den Kräften der Opposition in die Wege zu leiten, aber die interventionistischen Elemente in der internationalen Gemeinschaft scheinen dagegen zu sein, und der Syrische Nationalrat (SNC) hat jegliche Verhandlungen unter allen Umständen ausgeschlossen.

 
     
  erschienen am 31. Januar 2012 auf > www.antiwar.com > Artikel  
 
siehe dazu auch aus dem Archiv:
Marjorie Cohn - Die „Verpflichtung zu schützen” – Die Fälle Libyen und Elfenbeinküste
David Gibbs - Libyen und die neue Kriegshetze
Michael Gaddy - Die Geister von Nürnberg
Joy Gordon - Die Vereinigten Staaten von Amerika sind verantwortlich für den Verlust von Menschenleben durch die Irak-Sanktionen
Alexander Mezyaev - Die Demontage des Internationalen Rechts als neue Strategie der globalen Elite
Denis Halliday - Die UNO und ihre Rolle bei der Invasion und Okkupation des Irak
Jacob G. Hornberger - Das Militärimperium der Vereinigten Staaten von Amerika und die Diktatur in Bahrain
Robert C. Koehler - Der Krieg dröhnt weiter
Paul Craig Roberts - Der Gestank der amerikanischen Scheinheiligkeit
Chase Madar - Ceci n’est pas une guerre
 
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