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  Es gibt keinen guten Krieg und keinen schlechten Frieden! (Benjamin Franklin)  
     
  Assads ‘Fassbomben’ … und unsere

Daniel McAdams 

 

2012, gerade einmal ein Jahr, nachdem Präsident Obama entschied, dass „Assad gehen muss,“ verurteilte die damalige Sprecherin des Außenministeriums Victoria Nuland den Einsatz von ungelenkten Sprengkörpern durch das syrische Militär in dessen Kampf gegen den von den Vereinigten Staaten von Amerika finanzierten Aufruhr. Diese Waffen, bezeichnet als „Fassbomben,“ waren laut Nuland „bösartige Dinge, die wahllos eingesetzt wurden ... gegen Ziele, ohne jede Rücksicht auf Zivilisten.“ 

Behauptungen, dass „Fassbomben” eine Form des Terrors seien, die allein von der syrischen Regierung in erster Linie gegen Bürger eingesetzt werden, dominierten bald die Berichterstattung über den Konflikt durch die Medien und die westlichen Regierungen (einschließlich des Staatsfunks des sogenannten „neutralen Österreichs“, d.Ü.) Präsident Assad war ein besonders verrückter Typ, der, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekam, mit Vorliebe seine eigenen Bürger mit „Fassbomben“ angriff. Gerade wie Gaddafi, der dabei war, seine eigenen Bürger in Bengazi völkerzumorden, fassbombardierte Assad seine eigenen Leute und muss gestoppt werden, wurde uns gesagt.

Beim Gebrauch des Begriffs „Fassbombe” durch die Medien und die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika (und deren Anhängsel, einschließlich der „neutralen“, d.Ü.) handelte es sich in Wirklichkeit um gelegene Kriegspropaganda. Machen sich die zivilen Opfer eines militärischen Angriffs – ob Opfer von Assads Bomben oder von Drohnen der Vereinigten Staaten von Amerika – wirklich Gedanken, ob sie von einer Bombe mit einem Raytheon-Logo oder mit einem eher plump hergestellten Gerät verbrannt werden? Sind sie dann weniger oder mehr tot?

Außerdem lehrt uns die Geschichte, dass vor nicht allzu langer Zeit die Vereinigten Staaten von Amerika sich einiges darauf einbildeten, das, was sie jetzt als “Fassbomben” bezeichnen, aus Helikoptern auf vietnamesische Zivilisten hinunterzuwerfen. Noch weniger lang ist es her, dass die Vereinigten Staaten von Amerika tausende von Cluster-Bomben an Saudiarabien geliefert haben – ein ebenso rücksichtsloses, Zivilisten tötendes Gerät – das dann letzthin gegen jemenitische Bürger eingesetzt wurde.

Letzten Endes geht es um die Anzahl von unschuldigen Zivilisten, die getötet werden. Und was das betrifft, so zeigt ein neuer Bericht, dass Angriffe der Vereinigten Staaten von Amerika auf Syrien Hunderte von unschuldigen Zivilisten töten. Gemäß einer Untersuchung durch die investigative Gruppe Airwars haben die von den Vereinigten Staaten von Amerika durchgeführten geschätzten 5.700 Luftangriffe gegen den Irak und Syrien mehr als 450 an den Kämpfen unbeteiligte Zivilisten getötet, unter ihnen 100 Kinder. 

In der immer wieder neu entwickelten Kriegspropaganda, die von den unterwürfigen Massenmedien produziert wird, kann man leicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass diese Bombengeschichte der Vereinigten Staaten von Amerika anfänglich angeblich eine kleine religiöse Minderheit retten sollte, die auf einem Hügel im Norden des Irak gefangen war. Nachdem diese Jesiden durch Luftangriffe der Vereinigten Staaten von Amerika „gerettet“ waren (viele von ihnen waren gar nicht nicht gefangen), erklärten die Vereinigten Staaten von Amerika nicht „Mission beendet“ und zogen ab, sondern begannen, eine Geschichte nach der anderen zusammenzukochen, warum wir unsere militärische Präsenz in der Region rasch ausweiten müssen. Erinnert sich noch jemand an die erfundene „Khorasan-Gruppe“?

Jetzt, nach einem Jahr, sind hunderte Zivilisten getötet worden von Bomben der Vereinigten Staaten von Amerika, die dort nichts zu suchen hatten. Smarte Bomben oder dumme Bomben, Boeing-Bomben oder „Fassbomben,“ die Opfer sind alle gleich tot. Und vier Jahre nach dem Eingreifen der Vereinigten Staaten von Amerika, um Syrien vor Assad „zu retten,“ sind ISIS und al-Qaeda bereit, das Land zu übernehmen.  

Die Lösung der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika für eine außenpolitische Katastrophe? Assad den Krieg erklären!

 
     
  erschienen am 4. August 2015 auf > Ron Paul Institute for Peace and Prosperity > Artikel  
  Archiv > Artikel von Daniel McAdams auf antikrieg.com  
 
siehe dazu im Archiv:
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  Paul Craig Roberts - Es ist Zeit für den Iran, sich vom Westen zu verabschieden
  Garikai Chengu - Libyen: Von Afrikas reichstem Staat unter Gaddafi zu einem gescheiterten Staat nach dem NATO-Überfall
  John Philpot - Versagen des Internationalen Rechts und der Menschenrechtsinstitutionen: Palästina, Syrien und Irak im Jahr 2014
  Ismael Hossein-zadeh - Das Chaos im Mittleren Osten und darüber hinaus ist geplant
  Glen Ford - Obamas Krieg gegen die Zivilisation
  Stephen Kinzer - BP im Golf – im Persischen Golf
  Dmitry Orlov - Wie man einen Krieg beginnt und ein Weltreich verliert
  Greg McInerney - Die Ruinierung Irlands
  Jack A. Smith - Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse
  Bruce Cumings - Koreanische Kriegsspiele
  Tarak Barkawi - Atomwaffen und orientalische Verhältnisse
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
 
     
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