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Corona-Pandemie – Endziel: Digitaler Finanzfaschismus

Ernst Wolff

 

Wir befinden uns im September des Jahres 2020 und in einer außergewöhnlichen und überaus bedrohlichen Situation.

Wir haben es zurzeit auf der einen Seite mit der schärfsten Rezession der Neuzeit zu tun und auf der anderen Seite mit Finanzmärkten, die so boomen, als sei alles in bester Ordnung. Das wirkt auf den ersten Blick wie ein Widerspruch, ist aber keiner, dafür aber der Vorbote einer für uns alle höchst gefährlichen Entwicklung.

Sehen wir uns zuerst einmal an, wie wir in diese Lage geraten sind.

Das globale Finanzsystem ist nach der Krise von 2007/08 nur durch das Eingreifen der Zentralbanken am Leben erhalten worden, die Hunderte von Milliarden in das System hineingepumpt und anschließend weltweit mehr als 700 Mal die Zinsen gesenkt haben.

Das Geld ist allerdings nicht in die Realwirtschaft geflossen oder an die gegangen, die von der Krise am schwersten betroffen waren, sondern fast ausschließlich in die Spekulation an den Finanzmärkten gewandert und hat dazu geführt, dass wir über 12 Jahre trotz schleppender Wirtschaftsentwicklung einen durchgehenden Aufwärtstrend an den Finanzmärkten erlebt haben.

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres zeichnete sich dann immer deutlicher eine Rezession ab, die diesen Trend ins Stocken brachte. Und im März dieses Jahres ist der Ölpreis stärker eingebrochen als je zuvor und hat die Märkte mit sich nach unten gerissen.

Daraufhin hat man aber nicht etwa gegengesteuert und versucht, die Wirtschaft wieder anzukurbeln, sondern genau das Gegenteil getan: Man hat sie durch den Lockdown zum ersten Mal überhaupt rund um den Globus fast komplett abgewürgt – mit der Folge, dass die Aktienmärkte schneller und stärker abgestürzt sind als 1929.

Diesen bewusst herbeigeführten Absturz haben die Zentralbanken dann zum Anlass genommen, um die bis dahin größten Summen aller Zeiten ins globale Finanzsystem zu pumpen. Das wiederum hat dazu geführt, dass die sechs größten Digitalkonzerne der Welt ihre ohnehin monopolartige Stellung sowohl im Wirtschaftssektor als auch an den Finanzmärkten weiter ausbauen konnten. Hier ein paar Zahlen:

Der Aktienkurs von Alphabet (dem Mutterunternehmen von Google) ist zwischen Januar und Ende Juli 2020 um 17 Prozent, der von Microsoft um 38 Prozent und der von Facebook um 45 Prozent gestiegen. Netflix hat es auf 66, Apple auf 68,5 und Amazon auf 81 Prozent gebracht.

Dazu haben wir mehrere Weltrekorde erlebt: Apple ist seit vergangener Woche der erste Konzern der Welt mit einem Börsenwert von über 2 Billionen Dollar. Nach seiner Gründung 1976 hat es 42 Jahre gedauert, bis Apple die 1-Billion-Marke geknackt hat. Für die zweite Billion reichten ganze zwei Jahre. Elon Musk hat es in kürzerer Zeit als irgendein anderer Mensch auf ein Vermögen von 100 Milliarden Dollar gebracht, und Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, ist seit einigen Tagen der erste Mensch, dessen Vermögen die 200-Milliarden-Grenze überschritten hat.

Auch die Geldgeber im Hintergrund haben kräftig profitiert. Jeder fünfte seit März von der FED geschaffene Dollar ist in die Tasche US-amerikanischer Milliardäre geflossen und hat dafür gesorgt, dass das Vermögen der 12 reichsten von ihnen seit Mitte August auf mehr als 1 Billion Dollar angewachsen ist.

All das ist passiert, während gleichzeitig Millionen von Menschen sowohl in den USA als auch in den übrigen Industrieländern ihren Arbeitsplatz und viele von ihnen ihre Existenzgrundlage verloren haben. Noch schlimmer sieht es in den Schwellenländern aus: Nach Auskunft der International Labour Organisation ist das Einkommen von 1,6 der zwei Milliarden Menschen, die irregulär, also ohne Verträge arbeiten, im weltweiten Durchschnitt um 60 Prozent eingebrochen, in Afrika und Lateinamerika sogar um mehr als 80 Prozent.

Der von den Regierungen bewusst herbeigeführte Lockdown und die anschließende Geldpolitik der Zentralbanken haben also am einen Ende der Gesellschaft einen historischen Prozess der Vermögens- und Machtkonzentration zugunsten der großen IT-Konzerne und am anderen Ende der Gesellschaft eine humanitäre Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß ausgelöst.

Und das ist erst der Anfang. Wer heute glaubt, dass die verloren gegangenen Arbeitsplätze zurückkehren werden, der irrt. Das Geschäftsmodell der großen IT-Monopole, die uns nach dem Lockdown stärker als je zuvor beherrschen, sieht nämlich keine Vermehrung, sondern im Gegenteil den rasanten Abbau von Millionen weiterer Arbeitsplätze vor.

Der Einsatz von Home-Office, Home-Schooling, von selbstfahrenden Autos, Arbeitsrobotern, 3D-Druckern und die flächendeckende Einführung der Biometrie bis hin zur direkten Vernetzung von Mensch und Technik – also das gesamte Spektrum der Digitalisierung – wird Millionen und Abermillionen weiterer Jobs überflüssig machen, und das schon sehr bald.

Das aber kann die menschliche Gesellschaft in ihrer heutigen Form nicht verkraften. Die ohnehin restlos überschuldeten Staaten werden wegen der Explosion der durch die Arbeitslosigkeit erforderlichen Sozialausgaben zu Austeritätsprogrammen greifen müssen, die alles bisher Gesehene in den Schatten stellen und mit Sicherheit zu gewaltigen sozialen Verwerfungen führen werden, die dann wohl kaum noch von Polizei oder Militär zu beherrschen sein werden.

Was dann? Wird unsere Gesellschaft im Chaos enden und in Bürgerkriegen versinken? Diese Frage dürften sich die Mächtigen auch schon gestellt haben, denn es gibt von ihnen bereits eine Antwort darauf. Sie heißt: Totale Kontrolle mithilfe digitalen Geldes.

Alle großen Zentralbanken und alle großen IT-Konzerne arbeiten zurzeit an der Entwicklung neuer, bargeldloser Zahlungsmöglichkeiten. Zwei Konzepte spielen dabei ein wichtige Rolle: das Helikoptergeld und die digitale Zentralbankwährung.

Da Arbeitslose ja kein Geld verdienen und daher als Konsumenten ausfallen, wird man ihnen zwangsläufig Geld zur Verfügung stellen müssen, um so die Nachfrage in der Wirtschaft anzukurbeln. Dieses Geld wird man beschönigend „bedingungsloses Grundeinkommen“ nennen, obwohl es an die Bedingung geknüpft sein wird, dass die Empfänger es umgehend in den Konsum stecken und nicht etwa sparen.

Um sicherzustellen, dass das Geld wie gewünscht eingesetzt wird, werden die Zentralbanken es den Empfängern direkt und in digitaler Form zuteilen. Das heißt: Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger werden zum Beispiel auf ihren Handys eine Wallet erhalten, auf der sie ihre Zahlungen entgegennehmen und weiterleiten können.

Damit aber wäre die Büchse der Pandora geöffnet, denn damit wäre der erste Schritt in Richtung einer vollkommenen Umgestaltung unseres bisherigen Geldsystems getan, die zurzeit – von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet – von den Zentralbankern vorangetrieben wird – die digitale Zentralbankwährung.

Der Plan sieht vor, das klassische Einlagengeschäft der Banken komplett zu kippen, jedem Bürger nur noch ein Konto bei der Zentralbank zuzuteilen und sämtliche Geldgeschäfte bargeldlos darüber abzuwickeln. Dass es sich dabei nicht um ferne Zukunftsmusik handelt, zeigen unter anderem die aktuelle Zurückdrängung des Bargeldes, die rasant fortschreitende Schließung von Bankfilialen und das Beispiel China, das am 16. April dieses Jahres – also mitten in der Corona-Krise – mit der Einführung dieses neuen Geldes begonnen hat.

Niemand kann momentan sagen, wann man diese Pläne bei uns umsetzen wird, aber man muss sich über eines im klaren sein: Wir stehen an einem historischen Wendepunkt. Der Lockdown war nichts anderes als der bewusst herbeigeführte Vorwand für die letzte große Rettungsaktion des bestehenden Finanzsystems. Die Welt des Geldes in ihrer gegenwärtigen Form ist am Ende. Das Bankensystem, das vor etwa 600 Jahren entstanden ist, ebenfalls.

Sofern diejenigen, die die Macht in Händen halten, auch weiter über unsere Zukunft entscheiden, bleibt ihnen gar nichts anderes übrig als zum Mittel der digitalen Zentralbankwährung zu greifen und zu versuchen, uns alle auf diese Weise zu kontrollieren und zu regulieren. Dass dabei die Zentralbanken eine Allianz mit den Digitalkonzernen eingehen, uns also eine halb-private Währung erwartet, zeigt, dass wir gegenwärtig an der Schwelle zum Eintritt in die schlimmste Form der von oben verordneten Planwirtschaft stehen – dem autokratischen Korporatismus, dem Idealbild des Benito Mussolini.

 
     
  erschienen am 8. September 2020 auf > KenFM > Artikel  
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  Die Politik der Europäischen Union gegenüber Syrien ist nicht nur scheinheilig, zynisch und menschenverachtend, sie ist ein Verbrechen gegen den Frieden. Das wird etwa durch einen durchgesickerten UNO-Bericht (>>> LINK) bestätigt (von dem Sie nicht viel hören werden ...), siehe auch den vor kurzem erschienenen Bericht der US-Abgeordneten Tulsi Gabbard (LINK) und das Interview mit dem niederländischen Pater Daniel Maes (LINK)! In dem Artikel "In Syrien hungert jeder Dritte (LINK)" finden Sie neuere Informationen. Der Bericht des Welternährungsprogramms der UNO (LINK) spricht Bände und kann daher dem breiten Medienpublikum wohl auch nicht zugemutet werden. Weitere Neuigkeiten über dieses Musterstück barbarischer Politik finden Sie >>> HIER.

Das ist die Politik der Europäischen Union, die offenbar von bestimmten Interessengruppen gelenkt wird und sich aufführt wie die Vereinigte Kolonialverwaltung der europäischen Ex-Kolonialmächte. Warum unsere politischen Vertreter nicht gegen diese kranke und abwegige, für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbare Politik auftreten, fragen Sie diese am besten selbst!

 
> Appell der syrischen Kirchenführer im Juni 2016 (!): Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien und die Syrer sind unverzüglich aufzuheben! (LINK) <
     
 
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