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        dreht sich um die NATO Ron Paul   Als die
        Bush-Regierung 2008 ankündigte, dass die Ukraine und
        Georgien für eine NATO-Mitgliedschaft in Frage kämen,
        wusste ich, dass das eine schreckliche Idee war. Fast
        zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Warschauer Paktes und
        des Kalten Krieges machte eine Erweiterung der NATO
        keinen Sinn mehr. Die NATO selbst macht keinen Sinn. Als
        Begründung für meine Ablehnung eines Gesetzentwurfs,
        mit dem die Erweiterung befürwortet wurde, sagte ich
        damals:  Die NATO
        ist eine Organisation, deren Zweck mit dem Ende des
        Warschauer Paktes geendet hat ... die gegenwärtige Runde
        der NATO-Erweiterung ist eine politische Belohnung für
        die Regierungen in Georgien und der Ukraine, die infolge
        der von den USA unterstützten Farbenrevolutionen, der so
        genannten Orangenen Revolution und der Rosenrevolution,
        an die Macht kamen. Die
        Gewährung von US-Militärgarantien für die Ukraine und
        Georgien kann unser Militär nur weiter belasten. Diese
        NATO-Erweiterung kann das US-Militär durchaus in
        Konflikte verwickeln, die nichts mit unseren nationalen
        Interessen zu tun haben ... Leider
        haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet, wie wir in
        der vergangenen Woche gesehen haben. Man muss die
        militärischen Aktionen Russlands nicht gutheißen, um
        seine erklärten Motive zu analysieren: die
        NATO-Mitgliedschaft der Ukraine war eine rote Linie, die
        es nicht überschritten sehen wollte. Angesichts der
        Gefahr einer schrecklichen Eskalation sollten wir uns
        daran erinnern, dass es nicht so weit hätte kommen
        müssen. Es war für die Vereinigten Staaten nicht von
        Vorteil, die NATO bis vor die Haustür Russlands zu
        erweitern und mit einer Erweiterung zu drohen. Es kann
        nicht behauptet werden, dass wir dadurch sicherer
        geworden sind. Die NATO
        selbst war ein großer Fehler. Als der
        US-Senat 1949 erstmals über den NATO-Vertrag abstimmte,
        hielt Senator Roberg Taft - bekannt als Mr.
        Republican" - eine ausgezeichnete Rede darüber,
        warum er gegen die Gründung der NATO stimmte. In seiner
        Begründung für sein Nein sagte Taft:  ... der
        Vertrag ist Teil eines viel größeren Programms, mit dem
        wir all diese Nationen gegen Russland aufrüsten ... Ein
        gemeinsames Militärprogramm wurde bereits erstellt ...
        Es wird also ein offensives und defensives
        Militärbündnis gegen Russland. Ich glaube, dass unsere
        Außenpolitik in erster Linie auf Sicherheit und Frieden
        ausgerichtet sein sollte, und ich glaube, dass ein
        solches Bündnis eher zu Krieg als zu Frieden führen
        wird. Taft fuhr
        fort:  Wenn wir
        uns verpflichten, alle Nationen um Rußland herum zu
        bewaffnen ... und Rußland sieht, wie es allmählich von
        Norwegen und Dänemark bis zur Türkei und Griechenland
        von sogenannten Verteidigungswaffen umzingelt wird,
        könnte es sich eine andere Meinung bilden. Es könnte zu
        dem Schluß kommen, daß die Bewaffnung Westeuropas,
        unabhängig von ihrem derzeitigen Zweck, einem Angriff
        auf Rußland gleichkommt. Ihre Ansicht mag unvernünftig
        sein, und ich denke, sie ist es. Aber vom russischen
        Standpunkt aus mag sie nicht unvernünftig erscheinen.
        Sie könnten durchaus zu dem Schluß kommen, daß, wenn
        Krieg die sichere Folge ist, dieser Krieg besser jetzt
        als nach Abschluß der Bewaffnung Europas stattfinden
        sollte ...  Wie recht
        er doch hatte. Die NATO
        ist jedoch schon lange vor 2008 aus den Fugen geraten.
        Der Nordatlantikpakt wurde am 4. April 1949
        unterzeichnet, und als der Koreakrieg etwas mehr als ein
        Jahr später begann, war die NATO sehr stark in die
        militärischen Operationen des Krieges in Asien
        eingebunden, nicht in Europa! Als Ziel
        der NATO wurde angegeben, "die Sicherheit und
        Freiheit ihrer Mitglieder mit politischen und
        militärischen Mitteln zu gewährleisten". Das ist
        eine Aufgabe, die nicht gut erledigt wurde! Ich bin
        heute noch genauso überzeugt wie 2008 in meiner Rede vor
        dem Repräsentantenhaus, dass die NATO aufgelöst und
        nicht erweitert werden sollte. In der Zwischenzeit sollte
        die Erweiterung vom Tisch sein. Die Risiken überwiegen
        nicht die Vorteile!  |