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Kreatives
Chaos: Einblicke in den verdeckten Krieg der CIA zum
Sturz der syrischen Regierung Joseph Solis-Mullen
Über ein Jahrzehnt lang war die vorherrschende westliche Darstellung des Syrienkriegs simpel: Ein friedlicher Aufstand verwandelte sich aufgrund von Baschar al-Assads rücksichtslosem Vorgehen gegen sein eigenes Volk in einen brutalen Bürgerkrieg. Doch in Kreatives Chaos: Einblicke in den verdeckten Krieg der CIA zum Sturz der syrischen Regierung, dem neuesten Buch des Libertarian Institute, zerlegt William Van Wagenen diese gängige Version der Ereignisse systematisch und entlarvt sie als eine bequeme Fiktion, die zur Rechtfertigung eines der verheerendsten Regimewechselkriege der Neuzeit geschaffen wurde. Seine zentrale These ist klar: Der Krieg in Syrien war keine organische Revolution, sondern ein gezielter Versuch Washingtons, Israels und ihrer regionalen Partner, den Iran durch den Sturz von Assads Regierung zu schwächen. Und als friedliche Proteste von islamistischen Militanten gekapert wurden, verhinderten die USA und ihre Verbündeten, anstatt zur Wiederherstellung der Stabilität beizutragen, bewusst, dass Assad den Aufstand niederschlagen konnte selbst als dieser zunehmend von al-Qaida und ISIS-nahen Gruppen dominiert wurde. Jahre später ist das Ergebnis ein zersplittertes Syrien, das von dschihadistischen Warlords regiert und von ausländischen Mächten besetzt wird, während Israel seine Kontrolle über strategisch wichtige Gebiete festigt. Wie und warum kam es zu dieser Katastrophe für die syrische Bevölkerung? Und warum hatten die Nichtinterventionisten, die Washingtons Lügen anprangerten, hinsichtlich des Krieges und seines wahrscheinlichen Ausgangs immer Recht?
Regimewechsel: Der Plan für Syriens Zerstörung
Van Wagenen dokumentiert sorgfältig, wie der Regimewechsel in Syrien schon lange vor dem Arabischen Frühling ein Ziel der US-Außenpolitik war. Die Bush-Regierung legte den Grundstein, doch die Obama-Regierung beschleunigte die Bemühungen, da sie darin eine Möglichkeit sah, dem Iran ohne direkten Krieg einen Schlag zu versetzen. Seine Forschung bestätigt, dass die USA und ihre Verbündeten darunter Israel, Saudi-Arabien, Katar und die Türkei die sogenannte gemäßigte Opposition aktiv unterstützten und bewaffneten, obwohl es überwältigende Beweise dafür gab, dass Dschihadisten den Aufstand fast von Anfang an kontrollierten. Statt der Regierung Assads die Wiederherstellung der Ordnung zu überlassen, pumpten westliche Geheimdienste Milliarden in Waffen, Logistik und Ausbildung an extremistische Gruppen und sorgten so dafür, dass sich der Krieg in die Länge zog. Die durchgesickerte E-Mail von Jake Sullivan an Hillary Clinton aus dem Jahr 2012 (auf die sich Van Wagenen bezieht) macht diese Realität unleugbar: Al-Qaida ist in Syrien auf unserer Seite. Dieses erstaunliche Eingeständnis enthüllt die wahre Natur der US-Politik in Syrien: Während Washington auf der anderen Seite der Grenze im Irak gegen sie kämpfte, unterstützte es direkt Al-Qaida-nahe Gruppen, weil diese seinen geopolitischen Interessen dienten. Hinweis: Für diejenigen, die das Buch Enough Already: Time to End the War on Terror von Scott Horton, Direktor des Libertarian Institute, nicht gelesen haben: Dies war eher eine Rückkehr zur Tradition als eine politische Innovation: Washington hatte in der Regel über Jahrzehnte hinweg die fundamentalistischen und radikalen sunnitischen Sekten gegenüber säkularen Alternativen in der Region bevorzugt.
Ein von Dschihadisten gekaperter Krieg
Einer der wichtigsten Beiträge des Buches ist die vollständige Zerstörung des Mythos des gemäßigten Rebellen. Während die etablierten Medien die Freie Syrische Armee (FSA) als legitime Oppositionskraft darstellten, präsentiert Van Wagenen überwältigende Beweise dafür, dass die sogenannten Gemäßigten:
2013 dominierten ISIS und al-Nusra das Schlachtfeld, und dennoch hinderten die USA Assad daran, den Aufstand niederzuschlagen. Wie Van Wagenen dokumentiert, ging Washington folgendermaßen vor:
Diese Politik die Bewaffnung der Terroristen, die erst ein Jahrzehnt zuvor die USA angegriffen hatten und gleichzeitig US-Streitkräfte im Irak angriffen war nicht nur rücksichtslos, sondern kriminell.
Israels Rolle: Chaos schaffen, um die Macht zu festigen.
Ein weiterer wichtiger Punkt in Van Wagenens Buch ist, dass Israel eine treibende Kraft hinter dem Vorstoß zum Sturz Assads war. Während die etablierte Darstellung Israels lediglich als passiven Beobachter darstellt, zeigt das Buch, dass Tel Aviv ein klares strategisches Interesse am Zerfall Syriens hatte. Israel betrachtete Assad als Irans wichtigsten Verbündeten und wollte ihn stürzen. Der israelische Geheimdienst arbeitete eng mit westlichen Planern zusammen, um den Aufstand anzuheizen. Nachdem Dschihadisten weite Teile des Landes eingenommen hatten, nutzte Israel dies als Rechtfertigung für die Ausweitung seiner eigenen territorialen Ambitionen. Heute hat sich Van Wagenens Vorhersage bewahrheitet: Syrien ist dauerhaft gespalten, und Israel hat wichtige Gebiete unter dem Vorwand besetzt, es gebe keinen legitimen Partner für Frieden. Wie israelische Regierungsvertreter wiederholt argumentiert haben, ist Syrien zu instabil für Verhandlungen, da Gruppen wie HTS (ehemals Al-Qaida-Ableger) große Teile des Landes kontrollieren. Doch dieses Ergebnis wurde von Israel und seinen Verbündeten herbeigeführt, die jahrelang dafür sorgten, dass die Dschihadisten die Oberhand über Assads Truppen gewannen. Tatsächlich hat der Krieg es Israel ermöglicht, seinen Griff um die besetzten Golanhöhen zu festigen und seinen Einfluss auf syrisches Gebiet auszudehnen.
Die Rolle bürokratischer Interessen: Warum Regimewechsel immer siegen
Eines der überzeugendsten Themen in Van Wagenens Buch ist die Art und Weise, wie er den Syrienkrieg implizit mit umfassenderen strukturellen Fragen der US-Außenpolitik verknüpft insbesondere mit der Public-Choice-Theorie und dem Eisernen Gesetz der Bürokratie. Die Public-Choice-Theorie lehrt, dass Politiker und Regierungsbehörden im eigenen Interesse handeln, nicht unbedingt im Interesse der Öffentlichkeit. Ein Teil davon ist das sogenannte Eiserne Gesetz der Bürokratie, das besagt, dass Bürokratien letztendlich ihr eigenes Wachstum und Überleben über ihre ursprüngliche Mission stellen. CIA, Außenministerium und Pentagon hatten alle institutionelle Anreize, den Krieg zu verlängern, ihre Budgets zu erhöhen und weitere Interventionen zu rechtfertigen, wie Van Wagenens Buch zeigt. Das erklärt, warum diese Politik trotz überwältigender Beweise dafür, dass die Bewaffnung von Dschihadisten zu einer Katastrophe führen würde, jahrelang fortgesetzt wurde. Die bürokratischen und politischen Interessen, die auf eine Intervention drängten, hatten durch die Verlängerung des Krieges einfach zu viel zu gewinnen.
Die verheerenden menschlichen Kosten
Während Van Wagenens Buch sich hauptsächlich auf die geopolitischen Machenschaften hinter dem Krieg konzentriert, verliert er nie die menschlichen Kosten der Politik Washingtons aus den Augen:
Statt Syrien Freiheit zu bringen, sorgte die US-Intervention für endlosen Krieg, ethnische Säuberungen und den Aufstieg brutaler dschihadistischer Kriegsherren.
Endgültiges Urteil: Eine vernichtende Anklage gegen die US-Außenpolitik
Kreatives Chaos: Im Inneren des verdeckten Krieges der CIA zum Sturz der syrischen Regierung ist eine gründlich recherchierte, fesselnde und vernichtende Kritik an der westlichen Intervention in Syrien. Van Wagenens Buch sollte Pflichtlektüre für jeden sein, der verstehen will, wie Washington und seine Verbündeten systematisch einen der zerstörerischsten Konflikte des 21. Jahrhunderts konstruierten. Er entlarvt systematisch die Lügen der etablierten Medien, entlarvt die rücksichtslose Unterstützung der CIA für Dschihadisten und unterstreicht Israels langfristiges strategisches Interesse am Zusammenbruch Syriens. Für diejenigen, die immer noch glauben, dass die US-Intervention eine Kraft zum Guten in der Welt ist, ist dieses Buch ein Weckruf. Syrien war kein humanitärer Krieg. Es war eine kalkulierte, brutale Operation zum Regimewechsel, die ein Land aus geopolitischen Gründen zerstörte. Und wie Van Wagenen warnt: Auch wenn die Nichtinterventionisten immer Recht hatten, wird es wahrscheinlich nicht der letzte Krieg sein. Washington muss seine Einmischung beenden. Diese Botschaft kommt gerade jetzt zur rechten Zeit, da Trump zunehmend geneigt zu sein scheint, das US-Engagement in der Region zu verstärken. |
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erschienen am 18. August 2025 auf MISESINSTITUTE > Artikel | ||||||||||||||
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