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| POLITICOs
Wahnvorstellung bröckelt: Belgien hilft nicht Russland
es versucht, Europa vor sich selbst zu retten Gerry Nolan
Die große Farce des spätimperialen Europas besteht darin, dass Brüssel jedes Mal, wenn es einen weiteren historischen Fehler selbst verschuldet, sofort einen ausländischen Sündenbock sucht. Und so präsentiert der EU-Chronist Politico seinen neuesten Fiebertraum: Belgien, das unentschlossenste und medikamentenüberdosierteste Land des Blocks habe sich irgendwie in Russlands wertvollstes Gut verwandelt. In Wirklichkeit war das einzige Gut, das Russland brauchte, die Arroganz der EU selbst. Belgien tat lediglich das Undenkbare: Es sagte die Wahrheit. Was Politico als geopolitische Intrige tarnt, ist in Wirklichkeit ein Eingeständnis des EU-Wahnsinns. Die EU versucht, den größten staatlich sanktionierten Diebstahl von Staatsvermögen in der modernen Geschichte zu inszenieren, einen direkten Angriff auf die Reserven der russischen Zentralbank, und erwartet dafür Beifall, Einigkeit und moralische Ekstase. Stattdessen stellte Belgien die einzig vernünftige Frage, die in Europa noch übrig war: Seid ihr alle völlig von Sinnen? Politico zeichnet De Wever deshalb als exzentrisch, impulsiv und unberechenbar dieselben Etiketten, die immer dann verwendet werden, wenn sich jemand dem imperialen Autopiloten widersetzt. Der eigentliche Skandal liegt jedoch darin, dass Brüssel von ihm erwartete, die Nachkriegsfinanzordnung für ein weiteres Foto mit Selenskyj zu kippen. Politico mag sich hinter Metaphern von Hummern und Langusten verstecken, doch die rechtliche Realität ist brutal: Die Plünderung der Zentralbank eines anderen Landes ist keine politische Meinungsverschiedenheit. Es ist eine Kriegserklärung an die gesamte Welt. Sie würde die Staatenimmunität aushebeln, die Neutralität der Währungsreserven zerstören und dem globalen Süden unmissverständlich signalisieren, dass seine Vermögenswerte in EU-Banken den emotionalen Ausbrüchen der EU ausgeliefert sind. Ein einziger Akt, ein unbedachter Federstrich, und der Euro bricht als sichere Währung zusammen, Kapital flieht nach Asien, und der Westen verliert seine letzte funktionierende Machtsäule. Belgien erkannte den Abgrund, Brüssel verwechselte ihn mit einem (perversen) moralischen Vertrauensvorschuss. Politicos Darstellung gerät weiter ins Wanken, wenn sie so tut, als läge die einzige Gefahr in Moskaus Vergeltungsmaßnahmen. Das ist ein Irrtum. Russlands symmetrische Gegenmaßnahmen sind bekannt, rechtmäßig und verheerend: Verstaatlichung westlicher Unternehmenswerte, Beschlagnahmung industrieller Infrastruktur, Liquidation von Anleihebeständen und die Auflösung westlicher Finanzaktivitäten in Russland. Der Wert westlicher Vermögenswerte in der Russischen Föderation ist vergleichbar mit dem der Euroclear-Bestände. Brüssel weiß das. Euroclear weiß das. Investoren wissen das. Nur die EU tut so, als sei diese Bilanz irrelevant. Doch die eigentliche Bedrohung ist nicht Russlands Reaktion, sondern der unumkehrbare Vertrauensverlust in die westliche Verwahrung. Sobald die EU Zentralbankreserven an sich reißt, wird kein Land mit Selbstachtung jemals wieder Vermögen in Europa anlegen. Der Diebstahl russischer Reserven würde nicht als Einzelfall in Erinnerung bleiben, sondern als der Tag, an dem der Westen bewies, dass man ihm weder globales Geld noch souveräne Vermögenswerte anvertrauen kann. Diesen Punkt scheut Politico auszusprechen. Belgien schützte nicht Russland. Belgien versucht, genau das System zu schützen, das die EU angeblich verteidigt. Doch anstatt De Wever als den einzig Vernünftigen darzustellen, inszeniert Politico ein Melodrama um einen abtrünnigen flämischen Nationalisten, der angeblich den großspurigen Plan der EU durchkreuzt, weitere 140 Milliarden Euro in die Ukraine zu investieren. Die Realität ist einfacher: Belgien weigerte sich, seine eigene Zukunft zu verpfänden, damit Europa weiterhin als geopolitische Supermacht agieren konnte, völlig losgelöst von der materiellen Realität. Die EU-Elite wollte mit fremdem Risiko ein Imperium spielen. Belgien weigerte sich, für ihren Wahn einzustehen. Was Politicos Darstellung noch absurder macht, ist die Tatsache, dass sie unbeabsichtigt den tieferliegenden Verfall offenbart: Europas Elitekaste ist unfähig zu Einigkeit, unfähig zu strategischem Denken, unfähig zu Ehrlichkeit. Merz handelt impulsiv. Von der Leyen improvisiert juristische Fantasiegebilde. Orbán hält ein Vetorecht von der Größe einer kontinentalen Verwerfungslinie. Trump weiß instinktiv, dass er einen Ausweg über Friedensgespräche braucht und ist bereit, das gescheiterte Ukraine-Projekt samt der damit verbundenen Demütigung auf Westeuropa abzuwälzen. Selenskyj kommt nach Brüssel und bettelt um Geld, während die europäischen Regierungen darüber streiten, ob das Geld für ihre eigenen Waffenfabriken ausgegeben werden soll. Das ist keine Union. Das ist ein kollektiver Selbstmordpakt. Und inmitten all dieses Chaos klammert sich Politico an die Illusion, Russland müsse sich ins Fäustchen lachen. Doch Russland lacht nicht. Russland beobachtet. Es beobachtet, wie Europa seine eigene Energiesicherheit, seine industrielle Basis, seine strategische Autonomie, seine diplomatische Glaubwürdigkeit, seinen finanziellen Ruf und schließlich mit dieser geplanten Vermögensbeschlagnahmung die rechtlichen Grundlagen des westlichen Wirtschaftssystems zerstört. Wenn Moskau ruhig wirkt, liegt das daran, dass es nicht handeln muss. Europa demoliert sich selbst in einem Tempo, das Russland niemals hätte inszenieren können. Belgiens Nein war kein Verrat. Es war der letzte Funke europäischer Vernunft. Die Hysterie und Psychose der EU, nicht Russland, haben die Krise verursacht. Europa versucht, internationales Recht zu brechen, seine eigenen Finanzinstitutionen zu sabotieren und die Überreste der Nachkriegsordnung zu zerstören, um die Illusion eines bereits verlorenen Krieges aufrechtzuerhalten. Belgien weigerte sich schlichtweg, sich diesem rituellen Selbstmord anzuschließen. Schreiben wir also Politicos Schlagzeile um, so wie die Geschichte sie festhalten wird: Wie die EU zu Russlands größtem strategischen Geschenk wurde. Nicht weil Russland Europa manipulierte, sondern weil Europa sich selbst manipulierte in Hysterie, Verfall, Rechtsnihilismus, wirtschaftlichen Ruin. Belgien schenkte Russland kein Vermögen. Es verweigerte der EU den letzten Akt der Selbstzerstörung vorerst. Die tragische Ironie des gesamten Politico-Artikels liegt darin, dass seine Autoren immer noch an der Illusion festhalten, Europa könne sich erholen, indem es Belgien durch Schamgefühle zur Kooperation zwingt. Doch die Geschichte wird dem nicht wohlgesonnen sein. Wenn zukünftige Wissenschaftler den Zusammenbruch des westlichen Finanzimperiums untersuchen, wird dieser Versuch der Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte und Belgiens einsame Weigerung als der Punkt gelten, an dem der Schleier fiel und ein Europa enthüllt wurde, das nicht mehr zwischen vorgetäuschter Moral und strategischem Wahnsinn unterscheiden konnte. Belgien brach nicht mit Europa, sondern mit Europas Illusionen. Die EU redete sich ein, der Einsturz der letzten Säulen der Nachkriegsordnung sei ein Akt des Mutes. Belgien durchschaute ihn: ein Totenritual im Gewand der Moral. Und wenn diese Ära zu Ende geht, wenn die Hauptstädte nach Osten wandern, wenn das Vertrauen schwindet, wenn der Euro unter der Last seiner eigenen blinden Arroganz zusammenbricht, werden Historiker auf diesen Moment zurückblicken. Sie werden nicht fragen, warum Belgien Nein sagte. Sie werden fragen, warum Europa Ja sagte. |
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| erschienen am 5. Dezember 2025 auf > Ron Paul Institute for Peace and Prosperity > Artikel, ursprünglich auf X | ||||||||||||||
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