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"Vielleicht stehen wir nicht vor dem Great Reset, sondern an der Schwelle zum Great Awakening?" (aus einer Leserzuschrift)

     
  Aus dem Archiv - Oktober 2009 - und nach wie vor aktuell. Wegen diesem und ähnlichen Artikeln wurde Larry Derfner von der Jerusalem Post gekündigt. Er schrieb dann für 972Magazine. Weitere Artikel von Larry finden Sie im Archiv.  
     
  Rütteln am Käfig: Unser exklusives Recht auf Selbstverteidigung

Larry Derfner

 

So gut wie ganz Israel spricht sich jetzt einstimmig gegen den Goldstone-Bericht aus, gegen jeden Versuch, uns bezüglich des Krieges in Gaza etwas anzuhängen. Wir haben unseren Standpunkt genau formuliert und, inspiriert durch die Leistung des Premierministers Binyamin Netanyahu vor der UNO, tragen ihn mit dem Ton aufrichtiger Entrüstung vor:

Wie kann es jemand wagen, uns das Recht auf Selbstverteidigung abzusprechen! Wie kann uns jemand das Recht verwehren, gegen Terrorismus zu kämpfen!

Sehr nett. Treibt jeden in die Defensive. Das Recht auf Selbstverteidigung steht da oben in einer Reihe mit Mutterschaft und Apfelkuchen – wer wird sich getrauen, etwas dagegen zu haben, besonders wo es uns betrifft, Israel, die Juden, das Volk des Holocausts?

Das Recht auf Selbstverteidigung – perfekt.

Ich möchte aber wissen: haben die Palästinenser auch das Recht auf Selbstverteidigung?

Wir würden es vielleicht nicht laut aussprechen, aber in unseren Köpfen würden wir – wieder einstimmig – sagen: „Nein!”

Das ist Israels Auffassung eines fairen Handelns: Wir dürfen den Palästinensern alles tun, was wir wollen, da per definitionem alles was wir tun Selbstverteidigung ist. Sie allerdings dürfen keinen Finger gegen uns erheben, da alles, was sie gegen uns unternehmen per definitionem Terrorismus ist.

So war es immer, und so war es auch in der Operation Vergossenes Blei.

Es gibt auch keinerlei Einschränkung unseres Rechts auf Selbstverteidigung. Da gibt es nichts, was „unverhältnismäßig“ ist. Wir können Gaza blockieren, wir können auf Kassams mit F-16s und Apaches antworten, wir können 100 Augen für ein Auge nehmen.

Wir können absichtlich tausende Wohnstätten in Gaza zerstören, das Parlament von Gaza, das Justizministerium, das Innenministerium, Gerichtsgebäude, die einzige Getreidemühle in Gaza, die wichtigste Geflügelfarm, ein Klärwerk, Wasserquellen und Gott weiß was noch.

Absichtlich.

Immerhin handeln wir in Selbstverteidigung. Per definitionem.

Und welches Recht haben die Palästinenser, sich dagegen zu verteidigen? 

Keines.

Warum? Weil wir besser sind als sie. Weil wir eine Demokratie sind und sie ein Haufen Islamofaschisten. Weil unsere Kultur eine Kultur des Lebens und ihre eine Kultur des Todes ist. Weil sie darauf aus sind, uns zu vernichten und alles, was wir sagen, gib dem Frieden eine Chance ist.

Ein Blick auf die Ruinen von Gaza sollte das klar genug machen.

Hier unsere Vorstellung von den “Gesetzen des Krieges”: als die israelischen Bulldozers über die Grenze in Dörfer in Gaza rollten und ein Haus nach dem anderen flach legten, damit sich nicht die Hamas darin verstecken konnte, nachdem die israelische Armee abgezogen war, war das Selbstverteidigung. Aber als ein palästinensischer Bub, der in einem dieser Häuser wohnte, einen Stein auf einen der Bulldozer warf, war das Terrorismus.

Die Goldstones dieser Welt nennen das Scheinheiligkeit, Doppelmoral. Wie dürfen sie das! Hier nennen wir das moralische Klarheit.

 
     
  erschienen am 7. Oktober 2009 in > JERUSALEM POST > Artikel  
  Archiv > Artikel von Larry Derfner auf antikrieg.com  
     
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  Übrigens:  
  In den Sudelmedien wird so gut wie täglich über das allerwerteste Befinden des britischen Königshauses und dessen Verwandtschaft berichtet. Wer mit wem, wer gegen wen usw. sind die Fragen, die uns um die Ohren geschlagen werden.

Dass es sich hier um die höchste Instanz des Landes handelt, das fernab von rechtsstaatlichen Verhältnissen für Julian Assange - übrigens ein "Untertan" aus der ehemaligen Kolonie Australien - vor den Augen der ganzen Welt die Neuauflage des mittelalterlichen Hungerturms inszeniert, bleibt unerwähnt.

Dieser ungeheuerliche Bruch mit der zeitgemäßen Zivilisation beweist eindeutig, dass die sogenannte westliche "Kultur" mitsamt ihren "Werten" ("Menschenrechte", "Rechtsstaat" usw.) keinen Pfifferling wert ist, zumal deren "Hüter" zu diesen skandalösen Vorgängen schweigen.

Was der neue König dazu sagt? Ob er die Absicht hat, zum Auftakt seiner Regentschaft nicht Gnade vor Recht, sondern Recht vor Unrecht ergehen zu lassen?

Klaus Madersbacher, antikrieg.com

 
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Einige Lesetips aus dem Archiv:
  Paul Craig Roberts - Die gesamte westliche Welt lebt in kognitiver Dissonanz
  Andrew J. Bacevich - Die Kunst, das Gedächtnis zu formen
  Robert Barsocchini - Israels ‚Recht sich zu verteidigen’: Ein Aggressor kann nicht in Selbstverteidigung handeln
  Jean-Paul Pougala - Die Lügen hinter dem Krieg des Westens gegen Libyen
  Ben Norton - Bericht des britischen Parlaments führt aus, wie der NATO-Krieg 2011 gegen Libyen auf Lügen basierte
  Marjorie Cohn - Menschenrechtsgeheuchel: USA kritisieren Kuba
  John V. Walsh - Warum sind Russland und China (und der Iran) vorrangige Feinde der herrschenden Elite der Vereinigten Staaten von Amerika?
  John Horgan - Warum Töten Soldaten Spaß macht 
  Jonathan Turley - Das Große Geld hinter dem Krieg: der militärisch-industrielle Komplex
  Jonathan Cook - Die vorgetäuschte Welt der Konzernmedien
  Oded Na'aman - Die Kontrollstelle
  Klaus Madersbacher - Seuchen
  Klaus Madersbacher - Hässliche Bilder
  Mark Danner - US-Folter: Stimmen von dunklen Orten
  Paul Craig Roberts - Die Neuversklavung der Völker des Westens
  Stephen Kinzer - Amerikas Staatsstreich im Schneckentempo
     
  Die Politik der Europäischen Union gegenüber Syrien ist nicht nur scheinheilig, zynisch und menschenverachtend, sie ist ein Verbrechen gegen den Frieden. Das wird etwa durch einen durchgesickerten UNO-Bericht (>>> LINK) bestätigt (von dem Sie nicht viel hören werden ...), siehe auch den vor kurzem erschienenen Bericht der US-Abgeordneten Tulsi Gabbard (LINK) und das Interview mit dem niederländischen Pater Daniel Maes (LINK)! In dem Artikel "In Syrien hungert jeder Dritte (LINK)" finden Sie neuere Informationen. Der Bericht des Welternährungsprogramms der UNO (LINK) spricht Bände und kann daher dem breiten Medienpublikum wohl auch nicht zugemutet werden. Weitere Neuigkeiten über dieses Musterstück barbarischer Politik finden Sie >>> HIER.

Das ist die Politik der Europäischen Union, die offenbar von bestimmten Interessengruppen gelenkt wird und sich aufführt wie die Vereinigte Kolonialverwaltung der europäischen Ex-Kolonialmächte. Warum unsere politischen Vertreter nicht gegen diese kranke und abwegige, für keinen vernünftigen Menschen nachvollziehbare Politik auftreten, fragen Sie diese am besten selbst!

 
> Appell der syrischen Kirchenführer im Juni 2016 (!): Die Sanktionen der Europäischen Union gegen Syrien und die Syrer sind unverzüglich aufzuheben! (LINK) <
     
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