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  Vor kurzem hörte ich eine Diskussion im Radio über die Wohnkosten im Land Tirol. Ein Anrufer sagte, dass diese weit überhöht sind und dass Wohnen viel billiger sein müsste und auch könnte. Hörbar entgeistert fragte der anwesende Wohnexperte, ob denn der Anrufer "nordkoreanische Verhältnisse" haben wolle. Eine Hölle, in der nur das Wohnen billig ist? Grund, wieder einmal ins Archiv zu schauen ...  
     
  Interview mit dem amerikanischen Gefangenen, der nach Nordkorea mit dem Ziel reiste, verhaftet zu werden

Miller sagt, dass verhaftet zu werden schwieriger war, als er gedacht hatte

Jason Ditz

 

Der amerikanische Bürger Matthew Miller, der früher in diesem Jahr von der Regierung Nordkoreas festgehalten wurde, als er sich mit einem Touristenvisum im Land aufhielt, gab NK News ein bizarres Interview, in dem er seine Gründe für die Reise und die Natur seiner Anhaltung darlegte. 

“Ich reiste nach Nordkorea, um dieses Notizbuch abzuliefern und eingesperrt zu werden,“ sagte Miller, wobei das Notizbuch den Grund für eine längere Anhaltung abgeben sollte, indem es ihn als eine Art Spion darstellte.

Dennoch bleibt Miller dabei, dass es sich bei seinem Besuch um reinen Tourismus handelte, und dass er „auf Folter vorbereitet“ war, als er in das Land kam und versuchte, „politisches Asyl“ zu fordern und nicht wollte, dass die Vereinigten Staaten von Amerika behilflich waren, seine Entlassung zu erreichen.

Im September verurteilte Nordkorea Miller zu sechs Jahren Arbeitslager, aber er wurde diesen Monat in die Vereinigten Staaten von Amerika entlassen. Dessen ungeachtet sagt Miller, dass „ich meine Ziele erreicht habe“ als ein Tourist, obwohl er sich irgendwie schuldig fühlte, weil er sich selbst die Verhaftung eingebrockt habe.

Miller sagte, dass die nordkoreanischen Beamten viel netter waren, als er erwartet hatte, und statt ihn einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen, wie er es sich offenbar vorgestellt hatte, wurde er „mit Freundlichkeit überwältigt“ und die nordkoreanische Regierung schien darauf aus zu sein, ihn einfach loszuwerden, und versuchte ihn auszuweisen, ehe sie endlich seiner Inhaftierung zustimmte. 

Die Tatsache, dass er aufgrund dieser bizarren Marotte nach Nordkorea reiste und wirklich alles unternahm, um eingesperrt zu werden, unterstreicht die Gefahren, die die Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika verursachen, wenn sie aus jeder derartigen Verhaftung einen großen diplomatischen Skandal machen. Nordkorea schien den Mann überhaupt nicht verhaften zu wollen und nahm ihm anscheinend auch seine eigenen Behauptungen nicht ab, ein Hacker/Spion zu sein.

 
     
  erschienen am 14. November 2014 auf > Antiwar.com > Artikel  
 
siehe dazu im Archiv:
  Bruce Cumings - Koreanische Kriegsspiele
  Jack A. Smith - Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse
  Eric Margolis - Korea: eines der fünf strategisch bedeutendsten Länder der Welt
  Eric Margolis - Nützt die Gelegenheit, um den Unsinn mit Nordkorea zu beenden!
  Justin Raimondo - Die koreanische Frage: gibt es einen Ausweg?
  Jason Ditz / antiwar news - Indien verurteilt nordkoreanischen Raketentest und startet dann eigenen
  Jason Ditz / antiwar news - Nordkorea: NATO-Krieg gegen Libyen beweist, dass Abrüstung unklug ist
  Jason Ditz / antiwar news - Hoher japanischer Regierungsvertreter beansprucht das ‚Recht’ Nordkorea anzugreifen
  Jason Ditz / antiwar news - Nordkorea: Ankunft eines Flugzeugträgers der Vereinigten Staaten von Amerika ist eine rücksichtslose Provokation
 
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